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Nepalesische Regisseure

Seit Anfang der 2000er Jahre ist eine Wiederbelebung des nepalesischen Kinos zu beobachten, zum Beispiel in Mukundo: Mask of Desire (2000) unter der Regie von Tsering Rhitar. Der Film spielt in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu, wo wir Dipak und Saraswati, einem einfachen nepalesischen Ehepaar, folgen, die nach dem Tod ihres Sohnes einen spirituellen Heiler aufsuchen. Nepal reichte den Film als besten ausländischen Film für die 73. Oscarverleihung ein, wurde aber leider nicht berücksichtigt. Im Jahr 2012 drehte der nepalesische Filmemacher Deepak Rauniyar den anthropologischen Film Highway, der im selben Jahr bei den Berliner Filmfestspielen ausgewählt und gezeigt wurde. Zwei Jahre später ist es der junge Nischal Basnet, der sein Werk Talakjung vs. Tulke als nepalesischen Beitrag für die Oscars 2014 vorschlägt. Im Jahr 2015 fällt der Film Kalo Pothi auf, der seinen Titel von einem gleichnamigen Dorf in Nepal ableitet. In Form einer Fabel stellt der Film unter der Regie von Min Bahadur Bham auf subtile Weise die kritische Situation in Nepal während des Bürgerkriegs (1996-2006) dar. 2016 kehrte Deepak Rauniyar mit Seto Surya(White Sun) zurück, einem biografischen Film über den Konflikt im nepalesischen Bürgerkrieg zwischen Royalisten und Maoisten. Das Werk feierte seine Weltpremiere bei den Filmfestspielen von Venedig in der Sektion Horizon

Auf internationaler Ebene

Die Ästhetik des Landes und seine Geschichte zogen ab 1934 viele ausländische Regisseure an. So drehten die Briten Geofrey Barkas und Ivor Montagu den kurzen Dokumentarfilm Wings Over Everest, der bei der 8. Oscarverleihung in der Sparte Neuer Film den Preis für den besten kurzen Spielfilm gewann. Zwanzig Jahre später nimmt ein anderer Brite, George Lowe, den Mount Everest als Thema für einen Dokumentarfilm in dem Werk The Conquest of the Everest (1953). Der Film erhielt eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester Dokumentarfilm und gewann 1954 den gleichen Preis beim British Academy Film Award. In der Kategorie Dokumentarfilm sind auch Baraka (1992) des Amerikaners Ron Fricke und The Day my God Died (2002, co-produziert von der Schauspielerin Winony Ryder) über Menschenhandel und Sexsklaverei in Nepal und Indien hervorzuheben. Zuletzt erschien Nepal, jedem seine Stimme von den Österreichern Andrea Leichtfried und Simon Spädkte, der 2019 in die Kinos kam. Auf der Spielfilmseite ist der berühmte Little Buddha von Bernardo Bertolucci zu nennen, der 1993 in Bhaktapur und im Gokarna-Reservat gedreht wurde. Das Jahr 1999 war geprägt von dem französisch-nepalesischen Film Himalaya, l'enfance d'un chef, der für zwei Oscars nominiert wurde. Inspiriert von einem historischen Roman drehte Éric Valli diesen Film in der Region des Hohen Dolpo. Weitere Beispiele sind der indische Film Drapchi (2012) von Arvind Iyer, L'Ascension (2017) des Franzosen Ludovic Bernard und der Blockbuster Doctor Strange (2016, Scott Derrickson), dessen Dreharbeiten im Kathmandu-Tal beginnen. Zu sehen sind unter anderem der Pashupatinath-Tempel, der Stūpa von Swayambhunath (buddhistische Stätte) und die Stadt Patan