Reiseführer La Canourgue

La Canourgue verdankt seinen Aufschwung einem kleinen Fluss, dem Urugne, der durch die Stadt fließt. Er wurde kanalisiert und versorgte Mühlen, Spinnereien, Webereien, Gerbereien und Seidenwebereien, die den Ruf und den Wohlstand des Ortes begründeten. Heute machen die Kanäle, die das Zentrum durchziehen und unter den Häusern hindurchführen, den Charme der Stadt aus und verleihen ihr den Namen Klein-Venedig der Lozère.Als Sitz eines Klosters im 7. Jahrhundert schützte sich die Stadt durch ein Schloss, dessen einziger Überrest der Uhrenturm ist. Aus ihrer Blütezeit sind noch Bürgerhäuser aus der Renaissance mit Sprossenfenstern und Erkern erhalten. Die Stiftskirche Saint-Martin hat trotz Umbauten im 14. und vor allem im 17. Jahrhundert nach dem Einsturz des Glockenturms mit Torbogen die Erhabenheit des 12. Jahrhunderts und ihren für große Pilgerkirchen charakteristischen Grundriss bewahrt.Saint-Frézal, 1 km von La Canourgue entfernt, ist eine kleine romanische Kapelle, die in einer grünen Umgebung liegt und einen Sarkophag enthält, in dem sich die sterblichen Überreste des Heiligen befinden sollen. Dieser fromme alte Mann wurde um 820 von seinem vom Teufel beeinflussten Neffen ermordet, wenn man der Legende Glauben schenken darf! In der Nähe der Kapelle befindet sich eine Quelle, von der man sagt, dass sie Hautkrankheiten heilt und nie versiegt. Von diesem Ausgangspunkt aus folgt man einem grünen Pfad, der sich zu schönen Panoramen öffnet; die Ufer des Urugne bilden eine weitere Wanderroute, die bis zur Causse de Sauveterre führen kann. Von dort aus kann man eine natürliche Kuriosität sehen, den Sabot de Malepeyre: ein durchlöcherter Felsen mit einer charakteristischen Form, der das Zeichen eines Riesen sein soll, der hier vorbeigekommen ist.