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Ein Nationalpark soll die biologische Vielfalt des Brijuni-Archipels bewahren

Istrien besitzt einen bedeutenden Nationalpark, der 1983 als einer der ersten in Kroatien gegründet wurde. Der Nationalpark Brijuni schützt sowohl das Meereserbe als auch Denkmäler und Gebäude, die mit der Geschichte des Landes verbunden sind. Auf dem Archipel beherbergen die Land- und Meeresökosysteme eine ganze Reihe von Wildtieren und -pflanzen, die sowohl autochthon als auch allochthon sind. Es gibt zwei Inseln, die Besucher willkommen heißen (Mali und Veliki Brijuni). Sie sind mit dem Boot erreichbar, können aber auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet werden, wobei man darauf achten sollte, "nichts zu hinterlassen", wie es heißt.

Das Meer vor anthropogenen Belastungen schützen

Menschliche Aktivitäten führen zu erheblichen Verschmutzungen, deren Auswirkungen durch die Biogeographie noch verstärkt werden. Die Adria ist ein flaches, schmales Meer, das die Abwässer aus Haushalten, Landwirtschaft und Industrie aus der Bucht von Venedig und dem Po-Delta bis nach Istrien transportiert. Auch der Schiffsverkehr trägt zur Meeresverschmutzung bei. In Istrien wurden mit dem Bau von Kläranlagen und der Einführung einer besseren Abfallwirtschaft (Sammlung, Vorbehandlung und Nachrüstung von Deponien) Anstrengungen unternommen. Plastik ist jedoch weiterhin ein Grund zur Sorge. Die Verschmutzung trägt zum Verlust der biologischen Vielfalt und zur Kontamination der gesamten Nahrungskette bei. Hinzu kommt die durch die globale Erwärmung verursachte Schwächung der Unterwasserströmung in der Adria, die die Umwelt stört. Ein weiterer Faktor für den Rückgang der marinen Biodiversität ist die industrielle Überfischung der kroatischen Gewässer durch verschiedene europäische Länder seit dem Beitritt Kroatiens zur Europäischen Union (2013). Angesichts dieser Situation richteten die italienischen und kroatischen Behörden 2017 eine 3.000 m² große Fischfangzone, den Jabuka-Graben, ein, der nicht befischt werden darf, wodurch dieser Fischlaichplatz sanktioniert wurde und die Biodiversität zurückgewonnen werden konnte. Die Überfüllung des Landes mit Touristen führt ebenfalls zu einem Druck auf die Fischbestände. Ein verantwortungsbewusster Konsum von Meeresfrüchten kann auch zur Erneuerung von Pflanzen- und Tierarten beitragen, die in den Gewässern leben.

Alle Akteure im Kampf gegen den Klimawandel

Die Region ist besonders durch die globale Erwärmung bedroht, die zu steigenden Wasserständen an der Küste, Überflutung von Land und Waldbränden führen könnte. Die Europäische Umweltagentur warnt vor den potenziellen Folgen, nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für die Menschen, da es zur Vertreibung der Küstenbevölkerung kommen könnte. Maßnahmen zur Anpassung und Abschwächung dieser Störungen müssen dringend umgesetzt werden. Zum Beispiel keine Betonierung der Küste mehr! Im äußersten Südosten der Halbinsel, in der Nähe von Ližnjan, im Gebiet des ökologischen Netzwerks Luka Budava-Istrien, gibt es eine Oase unberührter Natur, die nur von kleinen Pfaden durchzogen ist. Sie ist Teil des großen, unberührten Netzwerks von Naturgebieten in der Europäischen Union (Natura 2000). Die Aktivisten von Zelena Istra (Grünes Istrien) organisieren Sensibilisierungskampagnen für die Zivilgesellschaft. Am Ende der Kette haben auch die Urlauber eine Rolle zu spielen. Sie können ihre Reisegewohnheiten individuell anpassen, um ihren CO2-Fußabdruck und ihren Konsum vor Ort zu verringern.

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