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Batik, eine in Westafrika weit verbreitete Kunstform

Batik ist eine uralte Technik zum Färben und Bedrucken von Stoffstücken mit Mustern, die für rituelle Zwecke oder zur Herstellung von Kleidung verwendet werden. Bei der Batik handelt es sich um eine ganze Reihe von Techniken und Fertigkeiten, mit denen Stoffe aller Größenordnungen verziert werden können. Diese Technik war bereits im alten Ägypten, bei den Hindus und vielen anderen Völkern bekannt. Mit der Kolonialisierung wurde diese Kunst nach Schwarzafrika gebracht und ist heute Teil des kulturellen Erbes des Kontinents. Diese Technik des Färbens von Stoffen beruht auf dem Prinzip, dass sich Wachs und Wasser nicht vermischen. Das vorherige Auftragen des Wachses verhindert, dass die Farbe in den Stoff eindringt. Durch das Spiel mit Mustern, Wachs und Textilfarbstoffen, die neben- und übereinander auf den Stoff aufgetragen werden, entsteht ein dekorativer Effekt von großer Schönheit. Die Zeichnung wird auf dem gut gespannten Stoff auf einem Tisch freihändig nach der Fantasie des Künstlers oder nach einer bereits vorhandenen Vorlage angefertigt. Anschließend wird das Wachs auf den Stoff aufgetragen, und zwar auf alle Teile, die vor dem Färben geschützt werden sollen. Dann bereitet man ein Färbebad vor, indem man das Pulver mit kaltem oder warmem Wasser mischt. Die Farbstoffe werden durch leichtes Reiben mit dem Pinsel auf den Stoff aufgetragen. Der Stoff wird dann im Schatten getrocknet, ohne direkte Sonneneinstrahlung, damit die Wachse nicht schmelzen und die Farbtöne sich vermischen.

Töpferei, das Kunsthandwerk der Frauen

Die traditionelle Töpferei wird hauptsächlich von Frauen betrieben. Sie wird mit bloßen Händen, manchmal mit einer Drehscheibe, hergestellt und dann in einem traditionellen Ofen gebrannt. Man unterscheidet zwei Arten von Töpferei: die Haushaltstöpferei und die rituelle Töpferei. Die Haustöpferei besteht vor allem aus Tongeschirr, darunter Öl-, Bier- und Wasserkrüge sowie kleine Schalen für Soßen. Die traditionelle Töpferei unterscheidet sich in ihren Formen nicht so sehr von der rituellen, lediglich eine symbolische Verzierung lässt sie voneinander unterscheiden. Sie wird hauptsächlich für traditionelle Riten und Zeremonien verwendet. In ihnen werden das Wasser für die reinigenden Waschungen, zeremonielle Getränke und Opfergaben für die Götter und Ahnen aufbewahrt. An manchen Orten wie in Pya im Norden Togos wird die Töpferei noch völlig handwerklich und ohne Töpferscheibe hergestellt. Für das Brennen der Töpferwaren wird am häufigsten die Technik des Freiluftbrennens verwendet. Es findet normalerweise an einem Ort außerhalb des Dorfes statt, wo eine Mulde ausgehoben wird, um die Töpferwaren auf einen Boden aus trockenen Ästen und Stroh zu legen, wo das Feuer entzündet wird. Das Brennen kann zwischen vier und sechs Stunden dauern und sich sogar über die ganze Nacht hinziehen. Wenn das Feuer erloschen ist, werden die Töpfe mit Hilfe eines langen Stocks herausgenommen.

Webereien, ein vom Aussterben bedrohtes Kunsthandwerk

Die traditionelle Weberei leidet seit einigen Jahren unter der Konkurrenz durch bedruckte Stoffe. Ihre zu hohen Gestehungskosten, die Aufgabe der traditionellen Trachten und die sich ändernden Modetrends sind einige der Faktoren, die zu einer schweren Krise in diesem Sektor geführt haben. Im Norden des Landes, in den Regionen Dapaong, Kara und Sokodé, gibt es jedoch noch einige Zentren der traditionellen Weberei. Dabei handelt es sich um kleine Werkstätten, in denen sich die Weberinnen häufig zu Gruppen zusammengeschlossen haben. Im Süden des Landes nehmen die Werkstätten die Form von kleinen und mittleren Unternehmen an. Diese Werkstätten sind aus der großen Webetradition der Ewe und Ashanti hervorgegangen. Vom Süden bis zum Norden trifft man auf verschiedene Arten von Webstühlen. Vertikale Webstühle haben einen rechteckigen Holzrahmen, in dem die Fäden um die obere und die untere Holzstange geführt werden. Horizontale Webstühle, die sogenannten sudanesischen Webstühle, wurden im 8. Jahrhundert von den Fulbe eingeführt und kamen etwa im 17. Dieser Webstuhl wird oft im Freien aufgestellt und hauptsächlich von Männern benutzt. Er besteht aus einem festen Teil, dem "Gestell", und einem beweglichen Teil, dem "Geschirr".

Korbflechten, ein vielversprechendes Handwerk

Auf den meisten größeren Märkten werden alle Korbwaren des lokalen Handwerks angeboten. Korbwaren werden nur selten gefärbt und sind fast immer naturfarben. Zu den beliebtesten Gegenständen gehören Matten, die zu den grundlegenden Möbeln und Einrichtungsgegenständen gehören. Die Markisenmatten aus Palmrippen sind durch Bast- oder Rindenstränge miteinander verbunden. Sie dienen oft als Tür am Eingang der Hütten oder als Vordach, Markise oder Dach. Matten aus geflochtenen Bändern werden vor allem im Norden des Landes hergestellt. Außerdem gibt es alle Arten von Körben und Haushaltsgegenständen, Siebe und Horden. Einige ausländische Unternehmen haben begonnen, in Togo in diese Branche zu investieren, indem sie Schulungen für Togolesen anbieten, Setzlinge einführen oder Weidenkörbe aufkaufen. Sie sehen darin einen ökologischen und vor allem vielversprechenden Markt.

Weitere Geschenkideen

Die Holzschnitzerei wird im Süden des Landes und insbesondere in Kpalimé, wo viele handwerkliche Schnitzer leben, stark praktiziert. Sie bietet im Vergleich zu den Nachbarländern keine besondere Originalität, genießt aber einen guten Ruf, was die verwendeten Hölzer betrifft: Ebenholz, Mahagoni, Iroko. Die geschnitzten Objekte können verschiedene Formen annehmen: Tiere (Elefanten, Giraffen), Alltagsszenen (stilisierte Frauen aus Ebenholz, Fufu-Stampfer), Küchenutensilien (Gläser, Salatschüsseln), Spiele (Awalé). Kalebassen werden noch immer häufig im Haushalt verwendet, können aber auch ein hübsches Dekorationsobjekt sein. Sie stammen aus den Früchten des Kalebassenbaums, deren Form variieren kann. Die reifen Früchte werden ausgehöhlt und anschließend getrocknet. In den Regionen Mango und Dapaong verwenden die Dekorateure die Pyrogravurtechnik und ritzen die äußere Rinde mit einer im Feuer geröteten Klinge ein. In der Region Tchamba (Sokodé) unterscheidet sich die Technik. Die Rinde wird abgeschabt und mit eisernen Klingen und Messern eingeritzt. Die Zeichnungen stellen entweder geometrische Formen oder symbolische Tiere dar. Einige werden zu Leuchten verarbeitet und bieten einen originellen Effekt in westlichen Innenräumen.