Menetou-Salon, eine Hochburg des Weins im Berry, ist eine Gemeinde, die 10 km von der Departementsstraße 940 aus Richtung Bourges entfernt liegt. An der Grenze zur Champagne berrichonne kündigt seine hügelige Umgebung bereits die stärker ausgeprägten Reliefs des Pays Fort und des Sancerrois an. Menetou, das ein Lehen eines ausgezeichneten Weins ist, verdankt seinen Ruhm auch seinem Schloss und seinen Prinzen, von denen der derzeitige, Pierre d'Arenberg, den französischen Zweig einer der ältesten Familien Europas repräsentiert. Das Dorf verdankt seinen Namen Sarlon le Riche, einem Nachkommen der Normannen, die im 9. und 10. Jahrhundert die Ufer der Loire überfielen. Monastère de Sarlon, lateinisch "mosnastelum sarlonis", wurde im Laufe der Zeit zu Menetou-Salon. Nach der Eroberung Galliens durch die Legionen Julius Cäsars wurde Avaricon, eine Stadt der Biturigen, wieder aufgebaut und zu Avaricum (dem heutigen Bourges). Um die monumentalen Brunnen und Thermen der neuen Stadt mit Wasser zu versorgen, wurden Aquädukte vom Saint-Jacques-Brunnen auf dem heutigen Gebiet von Menetou-Salon aus gebaut. Im Mittelalter, um 1450, kaufte Jacques Coeur die Ländereien und das Schloss von Menetou. In den folgenden Jahren fällt der Großsilberschmied in Ungnade und sein Besitz wird von König Karl VII. beschlagnahmt. Dieser verkauft die Herrschaft für 8000 Goldtaler an seine damalige Favoritin Antoinette de Maignelais, die zur Dame von Villequier wurde.Das Weinbaugebiet Menetou-Salon, seit 1959 AOC, ist sehr alt, wenn man den alten Schriften und Dokumenten über die Herrschaft und das Schloss von Menetou-Salon Glauben schenkt. Er erstreckt sich über 465 Hektar Hügellandschaft. Das Gebiet der Appellation umfasst 10 Gemeinden, darunter Menetou-Salon, Aubinges, Humbligny, Morogues, Parassy, Quantilly, Saint-Céols, Soulangis und Vignoux-sous-les-Aix.Das heutige Schloss Menetou-Salon ist das Zeugnis von fünf Jahrhunderten Bauzeit, vom 14. Jahrhundert bis zu den größeren Umbauarbeiten in den 1880er Jahren. Diese führten zur Entstehung eines prächtigen Fürstenhauses (das heute vom aktuellen Besitzer, dem Prinzen und Herzog von Arenberg, bewohnt wird). Das ursprüngliche Schloss gehörte 1448 Jacques Coeur. Das alte Schloss wurde zwischen 1884 und 1890 von dem Pariser Architekten Ernest Sanson, dem Bildhauer Margotin und dem Tischler Calmel auf Wunsch des Prinzen Auguste Louis Albéric d'Arenberg und seiner Frau vergrößert und verschönert. Es beherbergt mehrere schöne Kuriositäten, darunter eine Bibliothek mit 12.000 Bänden, eine große Halle, die eine genaue Kopie des Kapitelsaals einer Abtei ist, und unter den zahlreichen Gemälden befinden sich Gemälde der flämischen Schule.
