Reiseführer Santa María De Fe

Santa María de Fé liegt 11 km nördlich der Ruta 1 am Fuße eines Hügels, der Cerrito genannt wird. Ein friedliches Dorf, in dem nur eine Gruppe von Brüllaffen, die die Bäume auf dem Platz besetzen, die Ruhe stört! Diese ehemalige Jesuitenmission wurde in den 1630er Jahren von dem französischen Pater Jacques Ransonnier in Richtung Itatines (im heutigen Brasilien) gegründet. Die Invasionen der Bandeirantes zwangen die Kolonie 1669, an den heutigen Standort umzuziehen. Santa María de Fé oder Notre-Dame-de-Foy hatte das Privileg, die erste Druckerpresse Südamerikas zu benutzen, mit der Bücher in Latein, Spanisch und Guaraní herausgegeben wurden. Santa María de Fé ist wegen seines Museums für sakrale Kunst einen Besuch wert, in dem einige der schönsten Skulpturen der barocken Guarani-Kunst ausgestellt sind. Das Dorf ist nicht minder reizvoll mit seinen prächtigen Bäumen, von denen einige bereits zu Aimé Bonplands Zeiten existierten. Der französische Botaniker lebte hier zwischen 1821 und 1831, gezwungenermaßen auf Befehl von Dr. Francia, der ihn für einen Spion für die Sache Argentiniens hielt..." Amado" Bonpland gründete ein Krankenhaus, in dem er die Kranken mit seinen Heilkräutern behandelte. Bald wurde er von der Bevölkerung Karaí arandú oder El Sabio ("der Weise") genannt. Mit der Zeit verliebte er sich in die Tochter des Kaziken, María Chirivé, mit der er zwei Kinder hatte. Doch der skrupellose Dr. Francia beschloss eines Tages, ihn aus seinem Hausarrest zu vertreiben, in dem er sich schließlich wohlfühlte. Der Botaniker beendete sein Leben in der argentinischen Provinz Corrientes, inmitten seiner Yerba-Mate-Felder... Neben der Kirche erinnert ein Denkmal an ihn, die Schule wurde nach ihm benannt und 2015 wurde ihm zu Ehren ein Museum eröffnet