Reiseführer Al-Qardaha

Das Dorf, in dem der derzeitige Präsident der Syrischen Arabischen Republik geboren wurde, hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert.Eine imposante Moschee mit dem Porträt einer Heiligen, eine große Wohnsiedlung, bewachte Luxusresidenzen, Bunker, ein riesiges Luxushotel und ein internationaler Flughafen (Bassel al-Asad) an der Abzweigung der Straße nach Latakia sowie eine regelrechte Triumphstraße, die den Flughafen mit dem Dorf verbindet, vervollständigen das Bild. In dieser fruchtbaren Hügellandschaft, in der die Figur des Präsidenten dominiert, gibt es trotz allem wenig Interessantes zu sehen.Die Hauptattraktion einer Reise hierher ist der Besuch des Mausoleums, das nach dem Tod von Hafiz al-Asad im Dezember 2000 errichtet wurde. Bei der Beerdigung auf der Straße zwischen Latakia und Qardaha, dem Ort, an dem die Prozession vorbeiführte, war jeder Baum, jede Tür und jede Wand schwarz gestrichen, als letzte Verbeugung. Um zum Mausoleum zu gelangen, fahren Sie am Hauptkreisverkehr rechts hinauf. Im Zentrum des Dorfes angekommen, gehen Sie noch ein Stück weiter geradeaus.Das Schlüsselwort, falls Sie sich verirren sollten, ist Rais (Präsident). Es herrscht eine andächtige Atmosphäre, die durch die Anwesenheit von schwarz gekleideten Wächtern mit Krawatten mit dem Logo der Assad-Familie noch verstärkt wird. Die Anwesenheit von Ausländern stört sie nicht, sie bieten sogar Kaffee an. Die Architektur des weißen Mausoleums ist majestätisch, aber recht nüchtern.Das Grabmal des ehemaligen Präsidenten nach saudischer Art (grüner Stoff, der die Grabstätte bedeckt) thront in der Mitte, das seines Sohnes links vom Eingang. Der Geruch von Räucherstäbchen erfüllt den Raum. Ein weitläufiger Ort, der durch die Marmorabdeckung auf dem Boden noch feierlicher wirkt.