Reiseführer Asson

Archäologische Funde deuten darauf hin, dass es in Asson schon lange vor dem Mittelalter Siedlungen gab. Auf dem Gemeindegebiet wurden geschliffene Feuersteine aus dem Paläolithikum gefunden. Römische Dachziegel belegen ebenfalls eine sesshafte Präsenz in der gallo-römischen Epoche. Die heutige Stadt wurde auf dem Grundriss der typischen Bastiden erbaut, die im 12. Jahrhundert als Neustädte des Spätmittelalters entstanden. Die Spuren der Bastide selbst sind jedoch am Boden kaum sichtbar. Im 15. Jahrhundert wurden von Jean de Molou auf dem Gebiet von Asson Schmieden gegründet. Dieses wird zu einem Handelsknotenpunkt, für die Transhumanz, aber vor allem auch für den Transport von Eisenerz. Jahrhundert sind Wanderschäfereien Praktiken, die aus ökologischer Sicht eine Schlüsselrolle spielen (Biotopmanagement). Die Gemeinde besitzt ein Schloss, das Château d'Abère (oder Château Luppé). Dieses hat eine verschlungene Geschichte: Als Laienabtei war es während der Religionskriege im Jahr 1569 im Besitz eines protestantischen Offiziers von Jeanne d'Albret. Dieser wurde zusammen mit seiner Familie von den Katholiken ermordet. Danach ging das Gebäude in den Besitz des Gouverneurs von Nay über, der der Familie von König Heinrich IV. nahestand. Sein Sohn verkaufte das Schloss 1662 an die Familie de Gassion. Mit der Französischen Revolution wurde es erneut verkauft, änderte seinen Namen und fiel schließlich um 1850 an die Familie Luppé, die angeheiratete Erben des letzten Käufers waren. Der Bildhauer Vicomte Gaston de Luppé, der zwei Büsten des "siegreichen Frankreichs" auf den Kriegerdenkmälern von Asson und Arles (Bouches-du-Rhône) aus Bronze gegossen hatte, übertrug 1921 einige Grundstücke seines Besitzes an die Gemeinde. Gegenwärtig teilen sich seine vier Kinder das Schloss in ungeteilter Hand.