Reiseführer Nivelles

Diese kleine 30 000-Seelen-Stadt an der Grenze zwischen Brabant und Hennegau hat ihren Ursprung im 7. Jahrhundert mit der Gründung einer Abtei. Diese hatte die Besonderheit, dass sie von einer Frau geleitet wurde. Die Stadt hat ihr mittelalterliches Straßenlabyrinth rund um den Hauptplatz, der von der Stiftskirche Sainte-Gertrude dominiert wird, beibehalten. Liebhaber architektonischer Sehenswürdigkeiten werden neben der romanischen Stiftskirche auch verschiedene denkmalgeschützte Kirchen, das alte Stadtzentrum und Häuser mit jahrhundertealten Fassaden zu schätzen wissen. Die Stadt wurde, wie viele andere in Nordfrankreich, besonders stark von den Bombenangriffen der deutschen Luftwaffe im Mai 1940 gezeichnet. Am 19. Mai wurde in einem Umkreis von 300 Metern um eine Stiftskirche, von der nur noch die Mauern übrig blieben, fast alles zerstört. Seitdem ist die Kirche eine Pfarrkirche: Die Klostergebäude verschwanden bei den Bombenangriffen und ihr Glockenturm, der bis dahin von einer gotischen Turmspitze gekrönt war, wurde durch einen spätromanischen achteckigen Turm ersetzt. Die Nivelloiser werden manchmal als "Aclots" bezeichnet, wenn sie innerhalb der Stadtmauern geboren wurden. Neben anderen Traditionen hat die Stadt auch einen berühmten Karneval. Er beginnt am ersten Samstag der Fastenzeit und endet am darauffolgenden Dienstag. Nivelles ist auch für seine Tarte al d'jote berühmt, deren Gütesiegel jedes Jahr von einer Bruderschaft verliehen wird. Sie wird mit dem Bier Djan d'Nivèle, einem von Jandrain-Jandrenouille gebrauten Blondbier, genossen und besteht aus Mangold, magerem Bauernquark und Butter. Neugierige aufgepasst!