Reiseführer Palomino

Der Río Palomino, der von den Höhen der Sierra Nevada herunterkommt und in das Karibische Meer mündet, trennt die Departements Magdalena und La Guajira. Das Dorf Palomino liegt direkt östlich dieses Flusses mit seinem kristallklaren Wasser. Der Einfachheit halber wird das Tor zur Guajira in diesem Reiseführer in der Region Santa Marta behandelt, mit der es viele geografische und kulturelle Ähnlichkeiten teilt, und nicht auf der Halbinsel Guajira, die noch eine Welt für sich ist ... Palomino ist also ein kleines Fischerdorf, das zwischen Meer und Bergen eingeklemmt ist und in dem karibische Völker und die von den Tayronas abstammenden Sierra-Indianer aufeinandertreffen: Kogui, Arhuako, Wiwa und Kankuamo. Auf den ersten Blick bietet das Dorf, durch das der Troncal del Caribe führt, nichts besonders Attraktives. Doch nach fünf Minuten auf dem Rücksitz eines Motorradtaxis entdeckt man ein türkisblaues Meer und einen kilometerlangen, fast menschenleeren weißen Sandstrand, der von üppiger tropischer Vegetation gesäumt ist. Begeben Sie sich bei Sonnenaufgang über den Strand an die Mündung des Río Palomino, wo sich die salzigen Wellen mit dem kühlen Wasser des Flusses vermischen. Es erwartet Sie ein unvergesslicher Anblick: Hinter der tropischen Vegetation offenbart sich die Sierra Nevada de Santa Marta mit ihren Gipfeln, auf denen ewiger Schnee liegt. Der Pico Cristóbal Colón und sein Zwilling, der Pico Simón Bolívar, erreichen eine Höhe von 5.775 m und sind nur 42 km von der Karibikküste entfernt! Die Sierra entspringt 30 Flüssen und verfügt über einen enormen natürlichen und kulturellen Reichtum, den es von Palomino aus zu entdecken gilt. Man kann auch surfen oder eine Fogata (ein Lagerfeuer) unter dem Sternenhimmel teilen. Der Eindruck, den Sie gewinnen, wird ganz anders sein, ob Sie in der Haupt- oder Nebensaison kommen. Trotz der sehr schnellen Entwicklung des Tourismus bleibt Palomino ein ziemlich mystischer Ort, von dem Sie wahrscheinlich nur schwer wieder wegkommen werden.