Reiseführer Hasbaya

In diesem 10 km von Marjayoun entfernten Dorf, das wie ein Amphitheater an den Hängen eines Hügels gebaut ist, befindet sich die Palastfestung der Emire der Schehab. Ursprünglich handelte es sich um einen Wachturm aus dem 12. Jahrhundert, der von den Schehab befestigt wurde. Im 17. Jahrhundert wurde er dann zu einem Palast im Stil der italienischen Renaissance-Paläste umgebaut. Die Anlage ist noch gut erhalten und lohnt einen kurzen Besuch.Am Portal erkennt man den emblematischen Löwen, der auf beiden Seiten geschnitzt ist. Dieser ist angekettet und steht einem Hasen gegenüber. Zwei neue Löwen sind im Bogen des Eingangs zu sehen. Der Palast besteht aus 65 Zimmern, von denen das größte (im zweiten Stock) mit Wandmalereien und Skulpturen (Lilie und Stern) geschmückt ist. Die alten Balkone, die bemerkenswerten Fenster sowie die gezackten Arkaden sind wunderschön. Die Zitadelle wird noch immer (im zweiten und dritten Stock) von Mitgliedern der Familie Chehab bewohnt.Im Hof dieses Palastes (150 m lang und 100 m breit) fand 1860 ein Massaker an 900 Christen statt, das von Drusen unter Mithilfe der Osmanen verübt wurde. Der Ort wurde von der israelischen Armee nicht verschont und von 1978 bis 2000 mehrmals bombardiert.Die an den Palast angrenzende Moschee stammt aus dem 13. Jahrhundert und hat ein wunderschönes sechseckiges Minarett mit Intarsien aus bunten Steinen.Auf der Straße, die von Hasbaya nach Marjayoun führt, befindet sich inmitten eines Pinienwaldes der Souk al-khan. Hier sind die Überreste eines alten Khans aus dem 17. Jahrhundert zu sehen, in dem Ali, der Sohn des Emirs Fakhreddine Ma'an, getötet worden sein soll.