Reiseführer Catane

Catania, die zweitgrößte Stadt Siziliens, hat keinen leichten Stand. Das große Palermo stellt sie in den Schatten, genauso wie der Ätna übrigens, denn man kommt zuerst wegen des Vulkans nach Catania: "Catania ist eine Stadt am Meer, die auf den Berg blickt". Aber es wäre schade, Catania zu verpassen! Dieser Industrie- und Universitätsstadt mangelt es nicht an Attraktionen. Erstens ist sie die sonnigste Stadt der Insel. Zweitens hat sie eine lange Tradition als Universitätsstadt und war Sitz des Siciliae Studium, der ältesten Universität Siziliens, die 1434 gegründet wurde und auch heute noch viele junge Leute anzieht. Ihr einziger Nachteil: Sie liegt am Fuße des Ätna. Ein Lavastrom im Jahr 1669 entging dem Castel Ursino nur knapp, breitete sich aber am alten Handelshafen 300 Meter weit in die Stadt hinein aus. Das Erdbeben von 1693 zerstörte einen Großteil von Noto, beschädigte aber auch einen Teil der Stadt Catania. Zu dieser Zeit erlebte auch die Stadt eine barocke Renaissance durch zahlreiche Umbaumaßnahmen, die hauptsächlich von dem Architekten Vaccarini (der in Rom und Florenz studiert hatte) durchgeführt wurden. Er veränderte den Architekturstil der Stadt, indem er mehrere historische Gebäude errichtete, die dem Barockstil eigen waren. In der Stadt wurde viel Lavagestein als Baumaterial verwendet, was ihr dieses besondere dunkle Aussehen verleiht. Ein dritter, nicht zu unterschätzender Pluspunkt ist ihre Authentizität und der Charme einiger ihrer Stadtviertel. Catania, der Motor der Region, ist eine junge und lebendige Stadt, die sich nicht vor ihrer Rivalin Palermo verstecken muss. Besser noch: Sie hat nicht deren Müllsorgen und das Schwarz, das Sie in der Altstadt sehen, stammt von den vulkanischen Platten, aus denen die meisten Paläste gebaut sind, und nicht von der Umweltverschmutzung. Und für die Skeptiker unter Ihnen: In der Nähe befinden sich schöne Strände.