Reiseführer Soubise

Soubise liegt an der Mündung der Charente und beherbergt einen Flusshafen, eine Werft für Freizeitboote und zieht mit dem Tourismus den Kürzeren. Die Stadt liegt nur einen Katzensprung von der Insel Oléron entfernt, im Herzen der Salz-Sümpfe... Die Stadt wurde auf dem ersten Felsvorsprung errichtet, auf den man vom Meer her stößt, am linken Ufer der Charente, hoch über dem Fluss, sodass sich der Ort natürlich zur Verteidigung eignete. Im Mittelalter war die Burg eines der bedeutendsten Lehen der Herrschaft von Châtelaillon und wechselte später mehrmals den Besitzer. Zweimal fiel sie einem Brand zum Opfer, sodass heute nichts mehr von ihr übrig ist. Eine Frau prägte die Stadt besonders. Im Jahr 1575 gelangte die Baronie Soubise durch die Heirat von Catherine de Parthenay in den Besitz der Familie Rohan. Catherine de Parthenay nahm unter dem Namen Douairière de Rohan an der Belagerung von La Rochelle auf Seiten der Hugenotten teil. Diese bemerkenswerte Frau ließ das schöne Hotel errichten, das sich gegenüber der Kirche befindet und hier als Hôtel des Rohan bezeichnet wird. Soubise wurde für die Rohans zum Fürstentum erhoben und genoss eine gewisse Steuerfreiheit. Der Ort war ein bevorzugter und günstig gelegener Durchgangspunkt für den Schmuggel von Tabak und importierten Stoffen. Soubise war lange Zeit einer der wenigen "organisierten" Überquerungspunkte auf dem Fluss (zusammen mit der Fähre von Saint-Savinien) zwischen Taillebourg und dem Ozean, bis 1842 die Hängebrücke von Tonnay-Charente gebaut wurde.Seit 2013 schippert wieder ein Fährmann über die Charente. Zwischen Soubise und Rochefort ersetzt dieses flache Boot, das ganz aus Aluminium besteht, die Soubise aus den 1960er Jahren. Es kann 11 Passagiere mit oder ohne Fahrrad übersetzen. Das ist weit entfernt von den 350 Passagieren der Soubise! Aber der Service wird geschätzt.