Reiseführer Villennes-Sur-Seine

Villennes, dessen Name wahrscheinlich von einer "Villa" stammt, die an einem Ort aus der gallo-römischen Zeit errichtet wurde, hat aufgrund seiner geografischen Lage am Ufer der Seine eine relativ bewegte Geschichte. Das Dorf wurde regelmäßig von flussaufwärts ziehenden Feinden überfallen und musste bis zum Ende des Hundertjährigen Krieges Mitte des 15. Jahrhunderts warten, um wieder eine gewisse Ruhe zu finden. In der Renaissance wurde das Gebiet mit einem Schloss ausgestattet und bis zur Revolution folgten zahlreiche Herren aufeinander. Weinberge und die Ausbeutung von Gips- und Tongruben sorgten für den Wohlstand der Gemeinde, die sich ab der Herrschaft Ludwigs XIV. entwickelte. Das 19.Jahrhundert brachte große Veränderungen für das Gebiet mit sich, insbesondere durch den Abriss und Wiederaufbau des Schlosses und die allmähliche Urbanisierung der Gemeinde. Wie in jedem Urlaubs- und Kanuort wurden hier große bürgerliche Anwesen errichtet, die den Beginn einer glanzvollen und lässigen Epoche markierten, die durch die beiden Weltkriege unterbrochen wurde. Heute ist Vilennes-sur-Seine hauptsächlich ein Wohnort und bietet eine seltene Ruhe und einen Charme, die von Parisern und Besuchern sehr geschätzt werden. Das kleine Stadtzentrum mit seinen Geschäften, Cafés und der erst kürzlich komplett renovierten Markthalle verleiht Villennes-sur-Seine den Charme der Dörfer im Yvelin, die von Bürgerhäusern mit unleugbarem Cachet durchsetzt sind.