Die schönsten religiösen Gebäude Mittlerer Atlas

Dieser Schatz der Merinidenarchitektur befindet sich im Viertel der Lebensmittelhändler(Attarine), daher der Name der Medrese. Die gegenüber der El-Karaouiyine-Moschee gelegene Medersa wurde von den Meriniden im 14. Jahrhundert gegründet und ist mit 60 Studenten recht klein. Sie ist zweifellos das am reichsten verzierte Bauwerk der Stadt mit kunstvoll gearbeiteten Zelligen, Gipsarbeiten und geschnitzten Hölzern, die die gesamte obere Fläche der Wände bedecken. Die geschnitzte Zedernholzdecke des Gebetssaals ist ein Meisterwerk der damaligen Zeit.

Diese sehr große Medrese wurde 1347 von Abu Hassan, einem der größten Sultane der Meriniden, in der Nähe der Qaraouiyne-Moschee erbaut. Ihren Namen erhielt sie von Abu Mesbah, einem Gelehrten der benachbarten großen Moschee, der hier zum ersten Mal Theologieunterricht erteilte. Sie besitzt ein wunderschönes Becken, das vollständig aus Marmor besteht, der direkt aus Andalusien importiert wurde. Als Teil des Projekts zur Sanierung der Gebäude in der Medina wurde sie fachgerecht restauriert.

Mehr als wegen ihrer unspektakulären Verzierungen ist sie eine interessante Medersa, die man wegen ihrer Funktionalität besuchen sollte. Die Cherratine-Medersa ist die größte in Fes und wurde von den Alawiten im 17. Jahrhundert erbaut, um etwa 250 Studenten zu beherbergen und auszubilden.

Am anderen Ufer des Wadi Bukhrared liegt das Andalusier-Viertel, dessen zwei Schätze die Andalusier-Moschee und, gleich daneben, die Sahrij-Medrese sind. Etwas verblasst durch die benachbarte El-Karaouiyne-Moschee, wurde die Andalusiermoschee von einer Frau, Maryam al-Fihrya, der Schwester von Fatima (Gründerin der Karaouiyne), im Jahr 860 gegründet. Das Heiligtum hat sieben Tore, von denen das monumentalste, Bab Lahfa (Barfußtor), absolut prächtig ist. Es wurde aus Zedernholz und Schmiedeeisen gebaut und hat eine für eine Moschee recht ungewöhnliche Form. Das Minarett stammt aus dem Jahr 956. Schließlich zeugt das Vorhandensein einer reichen Bibliothek von der glanzvollen Vergangenheit der Andalusiermoschee. Sie können die Moschee über den R'cif-Platz oder über Bab Ftouh erreichen.

Sie ist älter als Bou Inania und wurde 1325 auf Befehl des Meriniden Abu Said erbaut. In dieser bescheideneren Medrese kann man die feine Verarbeitung der edelsten Materialien Marokkos, weißer Marmor, Zedernholz aus den Wäldern des Mittleren Atlas und Bronze, im Eingangsbereich bewundern. Ein wunderschönes rechteckiges Becken nimmt die Mitte des Innenhofs ein. Was für ein Vergnügen muss es für die Schüler gewesen sein, an einem so herrlichen und zum Nachdenken anregenden Ort zu lernen! Nach jahrelangen Restaurierungsarbeiten wurde die Medersa 2012 wiedereröffnet, sehr zur Freude derer, die Ruhe und Frische suchen!

Das Kloster Toumliline liegt auf einer Landzunge inmitten eines Zedernwaldes und bietet einen schönen Blick auf das Tal. Das 1952 von Benediktinermönchen gegründete Kloster symbolisiert den Willen von Papst Pius XII. und Mohamed V., sich gemeinsam für die Annäherung von Islam und Christentum einzusetzen. Die Kapelle ist übrigens die einzige auf der Welt, in der das chérifische Kreuz in einem christlichen religiösen Monument dargestellt wird. Nachdem die französische Armee 1955 die Ferienlager geschlossen hatte, baten die Organisatoren die Mönche um Gastfreundschaft. So organisierten katholische Jugendliche und marokkanische Studenten Spiele, Debatten, Diskussionsrunden und Musikabende und lernten sich trotz der Spannungen zwischen den Gemeinschaften besser kennen. Daraus entstanden ein Jahr später unter der Schirmherrschaft von König Mohamed V. die sommerlichen Treffen, bei denen über gesellschaftliche Fragen nachgedacht und debattiert wurde. Politiker, Intellektuelle, Geistliche, Dichter, Psychiater, Ingenieure und andere Persönlichkeiten kamen aus allen Bereichen zu diesen Treffen, die bis 1961 andauerten. Der Ausdruck "der Geist von Toumliline" erinnert an diese Momente des Dialogs, des Friedens, des Respekts und des Teilens zwischen den verschiedenen Gemeinschaften. Das Kloster, das seit 1968 wegen fehlender Finanzierung geschlossen ist, steht im Mittelpunkt eines Rehabilitationsprojekts, das von der Stiftung Mémoires Pour l'Avenir geleitet wird. Es sieht unter anderem die Sanierung der Kapelle und der Bibliothek, die Wiederbelebung der Internationalen Begegnungen und die Schaffung einer spirituellen Route durch den Mittleren Atlas vor.