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Ein herausragendes religiöses architektonisches Erbe

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählen die zahlreichen Gotteshäuser im Stadtgebiet. So zum Beispiel die Kathedrale Saint-Maclou in Pontoise: Sie befindet sich auf einer Anhöhe und überragt die Stadt. Neben ihrer Schönheit liegt ihre Originalität in den zahlreichen architektonischen Beiträgen und Ergänzungen, die zu ihrer Errichtung beigetragen haben. Man schätzt, dass die ersten Arbeiten Anfang des 12. Jahrhunderts durchgeführt wurden, in einer Zeit, die als Frühgotik oder Frühgotik bezeichnet wird: Das Kopfende der Kathedrale zeugt davon. Ab Ende des 15. Jahrhunderts wurde das Hauptportal im Stil der Flamboyant-Gotik errichtet. Jahrhundert wurden die Seitengalerien im Renaissancestil sowie sechs kleine Kapellen mit Glasfenstern errichtet. Das gesamte Ensemble steht logischerweise unter Denkmalschutz. Neben diesem Wahrzeichen gibt es in der Region eine Vielzahl kleinerer und größerer Kirchen, die von bedeutenden architektonischen Arbeiten im Laufe der Jahrhunderte zeugen: die Kirche Notre-Dame-de-la-Nativité mit ihrem romanischen Glockenturm mit Steinspitzen in Jouy-le-Moutier; die Kirche Notre-Dame-de-l'Assomption im gotischen Stil in Vauréal; die massive Kirche Saint-Martin in Courdimanche, die auf einer Anhöhe errichtet wurde, von der aus sie das nahegelegene Oise-Tal überblicken kann. Weitere Sehenswürdigkeiten sind Notre-Dame-de-Pontoise, die Kirche Saint-Christophe in der Altstadt von Cergy (12. Jahrhundert, umgebaut im 13. und 16. Jahrhundert) und die dem heiligen Ouen gewidmete Kirche in Saint-Ouen-l'Aumône mit einem Portal aus dem 12. Aus einer anderen Epoche stammt schließlich die Kirche Sainte-Claire in Vauréal, die Mitte der 1990er Jahre nach Plänen von Jean Cosse errichtet wurde. Sie weist klare und einfache Formen auf und ihr Dach ist mit Öffnungen versehen, die den Innenraum erhellen. Noch neuer ist die Kirche Bienheureux Frédéric Ozanam in Cergy.

Sublimierte Karrieren

Die mittelalterliche Bebauung in Pontoise besteht aus Steinen, die direkt aus dem Boden gewonnen wurden: Die Stadt wurde auf einem Kalksteinplateau errichtet, das den Bewohnern damals erlaubte, das Material für den Bau der Häuser abzubauen, von denen viele noch heute erhalten sind. Der Steinbruch wurde bis ins 17. Jahrhundert hinein in Schächten und Höhlen abgebaut. Heute werden die Ausgrabungstaschen auf 900 geschätzt. Jahrhunderts und bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts wurden sie konsolidiert, um die Fundamente der wichtigsten Gebäude, darunter auch der Kirchen, zu verstärken. Einige wurden sogar besonders behandelt: Kreuzgewölbe, verzierte Kapitelle oder prächtige Zugangstreppen bilden ein originelles architektonisches Erbe von großer Schönheit, das zum Teil heute noch besichtigt werden kann. Insgesamt wird geschätzt, dass ein Großteil der Häuser im Herzen von Pontoise über einen eigenen Keller verfügt, der aus dieser Zeit stammt.

Zeitgenössische Architektur: Cergy Préfecture

Jahrhunderts: Die Planung und der Bau der neuen Stadt Cergy-Pontoise - deren Bau bis heute andauert - ist ein Werk, dem es weder an Innovation noch an Erfindungsreichtum mangelt. Die erste architektonische Geste, die 1970 eingeweiht wurde, war stark: Die Präfektur, in der die Verwaltungsdienste untergebracht sind, ist eine riesige umgekehrte Pyramide. Der Architekt des Maison de la Radio in Paris, Henri Bernard, hatte das Gebäude nach dem Vorbild der City Hall (Rathaus) in Boston (USA) entworfen. Von nun an entwickelte sich das Herz der neuen Stadt von der Präfektur aus: Ein Hochhaus, das ursprünglich für Dienstleistungsaktivitäten bestimmt war, wurde 1974 nach den Plänen des Architekten Renzo Moro als "GDF-Turm" (das Unternehmen belegt alle 14 Stockwerke) mit einer Höhe von 85 Metern errichtet. Heute soll er vollständig umgewandelt werden, um Studentenwohnungen zu beherbergen.

Architektur und Wohnen

Cergy hat auch unzählige architektonische Innovationen im Wohnbereich hervorgebracht, sowohl bei Mehrfamilienhäusern als auch bei Einfamilienhäusern. In den 1970er Jahren war das Viertel Orée du Bois eines der ersten in Frankreich, in dem Fußgängerwege einen hohen Stellenwert einnahmen. Auch die kleinen Häuser im Viertel Le Ponceau, etwas weiter westlich, bilden ein Viertel, in dem das Auto keine Priorität hat. So ist die Architektur und die Anordnung der Orte von den ersten Bauten an avantgardistisch: Das Auto aus den Wohnvierteln fernhalten? Eine Idee, die auch heute noch sehr fortschrittlich ist!

Auch in Cergy wurden verschiedene Wohnviertel mit heterogener Architektur aneinandergereiht: Es gibt viele Einfamilienhäuser, wie zum Beispiel die Bellevues, deren nordfranzösische Bauherren ihre Heimatregion mit dem Bau von Backsteinhäusern ehrten. Einige Jahre zuvor wurde der Wettbewerb "Maison de ville" (Stadthaus) ausgeschrieben, um zwanzig Wohnhäuser zu entwerfen: Die noch immer sehr aktuellen Einfamilienhäuser "La Hayette" wurden von fünfzehn Pariser Architekten in enger Abstimmung mit den Bewohnern entworfen, die der Natur einen hohen Stellenwert einräumen wollten - ein Erfolg.

Auch der kollektive Wohnungsbau profitiert von zahlreichen architektonischen Innovationen, und das über Jahrzehnte hinweg. So sind die als "Justice Mauve" bezeichneten Gebäude in der Nähe des Parc des Linandes geschwungen, bieten große Balkone und erinnern an bestimmte Bäderstandards der 1970er Jahre. Schließlich ist noch das Viertel Les Touleuses zu erwähnen: relativ niedrige Gebäude (4 Stockwerke), große Balkone, Fassaden aus dunklem Holz und zahlreiche Bäume ringsum, die dem Ganzen einen überraschend nordischen Touch verleihen. Zu den emblematischsten Realisierungen in diesem Bereich gehören schließlich die Wohnungen am Place des Colonnes, die von Ricardo Bofil gebaut wurden. Dieser zeichnete für die beeindruckenden Räume von Abraxas und Picassos Arena in Noisy-le-Grand verantwortlich und schuf hier ein monumentales Ensemble, das in einem perfekten Halbkreis um den Belvedere-Turm, den Ausgangspunkt der Hauptachse, verteilt ist.

Starke Gesten

Mehr als anderswo ging der Bau der neuen Stadt hier mit dem starken Willen einher, architektonische Gesten zu verbinden, die heute als Referenz gelten. Die von Dani Karavan entworfene und gebaute Hauptachse, ein weltberühmtes Symbol, wurde zur architektonischen Signatur des Stadtgebiets. Die Anfang der 1980er Jahre entworfene Achse nutzt den Höhenunterschied, der von den Anhöhen des Viertels Saint-Christophe zur Oise hin abfällt, um eine monumentale Promenade mit einzigartigen Kunstwerken zu schaffen: Der Belvedere-Turm, die zwölf Säulen, das Amphitheater, die Pyramide, die Fußgängerbrücke, die astronomische Insel oder die Kreuzung von Ham sind die wichtigsten Stationen der Achse. Die Einwohner haben sich das Werk heute zu eigen gemacht, gehen dort spazieren, treiben Sport, fotografieren oder treffen sich mit Freunden. Die Erhabenheit des Ortes hat sogar Modedesigner inspiriert: Eine Modenschau wurde hier abgehalten, und es werden regelmäßig Filme und Musikvideos gedreht. Nur wenige hundert Meter vom Startpunkt der Achse entfernt befindet sich im Viertel Saint-Christophe eine einzigartige architektonische Besonderheit, die so platziert ist, dass man sie schon von weitem sehen kann: die große Uhr. Sie wurde 1985 von den Architekten Martine und Philippe Deslandes (die auch den blauen Turm Les Cerclades in Cergy bauten) mit Unterstützung des Uhrmachers Huchez entworfen und hat die Form eines riesigen Zylinders, der sich auf beiden Seiten durch den RER-Bahnhof zieht. Sein Zifferblatt ist mit einer Breite von 10 Metern das imposanteste in Europa.

Die jüngsten Errungenschaften

Auch bei einigen neueren Bauprojekten ist eine Rückkehr zum "dörflichen" Aspekt zu beobachten. Der Jachthafen von Port-Cergy, der Anfang der 1990er Jahre von den Architekten François und Bernard Spoerry (die bereits Port Grimaud in der Region Var entworfen hatten) gebaut wurde, hat ein traditionelles und regionalistisches Aussehen. Schieferdächer, Balkone, Dachfenster: Während der Geist der Gebäude derselbe bleibt, wurde hier mit den Dimensionen der Gebäude gespielt, wie bei einem Dorf, das im Laufe der Jahrhunderte entstanden ist. Heute kommen die Menschen nicht nur, um Port-Cergy zu besuchen, sondern auch, um sich zu vergnügen, denn der Ort ist so lebendig. Weiter westlich, in Vauréal, wurde das Stadtzentrum in der zweiten Hälfte der 2000er Jahre mit dem gleichen Ziel errichtet. Nach Rücksprache mit den Bewohnern wollte man hier eine architektonische Identität schaffen, die manche als "dörflich" bezeichnen, mit weitläufigen Plätzen und Wohnungen mit schrägen Dächern, Dachgauben, Balkonen und sitzenden Hunden, die auf Plätze und Terrassen blicken. Auch hier ist die Herausforderung gelungen, der Stadt eine starke Identität zu verleihen und einen zusammenhängenden Punkt zu schaffen, an dem die verschiedenen Viertel aufeinandertreffen.

Zu den bemerkenswerten Errungenschaften seit den 1990er Jahren gehören zahlreiche Schulen und Bildungseinrichtungen. Mitte des letzten Jahrzehnts wurde der Neuville-Standort der Universität Cergy-Pontoise von den Architekten Bruno Gaudin und Michel Kagan errichtet, der mit Öffnungen spielt, durch die das natürliche Licht in den weißen Beton des Gebäudes eindringt. Zur gleichen Zeit wurde das Lycée Paul-Emile Victor in Osny eröffnet, das nach den Plänen von Gilles Lehoux und Pierre Philly erbaut wurde. Seine geraden Linien, die großen Fensterfronten und der Vorplatz, auf dem es wie aufgesetzt wirkt, verleihen dem Ganzen ein schlichtes Aussehen, das auch heute noch sehr aktuell ist. Ein weiteres neues öffentliches Gebäude ist der Justizpalast in Pontoise, der von dem Architekten Henri Ciriani entworfen und 2005 eingeweiht wurde. Auch er bietet klare Linien und große Öffnungen, durch die das Licht eindringen kann, um Transparenz zu schaffen. Das Ensemble fügt sich harmonisch in den leichten Höhenunterschied des Geländes ein und beweist, dass das Gebiet der Agglomeration auch weiterhin in Sachen Architektur mutig ist.