Reiseführer Custer

Custer, eine kleine, friedliche Stadt in den Black Hills, kann sich rühmen, die breiteste Hauptstraße des Landes zu haben, die damals so angelegt war, dass ein von einer Ochsenherde gezogener Karren problemlos auf ihr wenden konnte. Sie soll die älteste Straße der Region sein und ist vor allem historisch bekannt, weil dort Gold gefunden wurde. Nur wenige Kilometer entfernt, am French Creek, machte General George Armstrong Custer (nach dem die Stadt benannt wurde) mit seiner Kavallerie eine Entdeckung - Gold! - die indirekt zu der traurigen Schlacht am Little Bighorn führte. Zur Erinnerung: Der Vertrag von Laramie aus dem Jahr 1868 sprach den Lakota den Besitz der Black Hills zu, doch als in der Region Gold gefunden wurde, kamen die Siedler in Scharen und setzten sich über das Abkommen hinweg. Nach einem Versuch der Regierung, das Indianerreservat für einen Spottpreis zurückzukaufen, zogen die Ureinwohner und die Armee schließlich in den Krieg. 1875 nahm Custer also Gestalt an, als eine Gruppe von Bergarbeitern unter der Leitung von Thomas Hooper die 1,6 km2 entwarf, aus denen die Stadt bestehen sollte. Wenige Monate später waren es fast 10.000 Menschen, die vom Goldrausch angezogen wurden, die Stadt aber genauso schnell wieder verließen, wie sie sie im Sturm erobert hatten, als in Deadwood, etwa 100 Kilometer nördlich, Gold abgebaut wurde.Heute ist das kleine, von einigen historischen Gebäuden und Restaurants gesäumte Zentrum zwar nicht wirklich interessant, aber es ist die ideale Lage von Custer, die die Stadt zu einem beliebten Touristenziel macht. Von hier aus können Sie den Custer State Park und das Crazy Horse Memorial erkunden; etwa 30 Autominuten nordöstlich erwartet Sie der Mount Rushmore und fast genauso weit südlich der Wind Cave National Park.