GRAND BÉGUINAGE

Der Stadtteil ist eine echte Stadt in der Stadt und erstreckt sich über mehr als 7 Hektar, was den Beginenhof von Leuven zum größten in Belgien macht. Der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende große Beginenhof wurde 1232 gegründet, die Kirche stammt jedoch aus dem ¹⁴. Jahrhundert und der Großteil der Gebäude aus dem ¹⁷. Jahrhundert (ab dem ¹⁶. Jahrhundert wurden die Lehmhäuser aus Ziegelsteinen neu errichtet). Die kleinen Kanäle, die es durchziehen, tragen zur Magie des Ortes bei. Das Viertel erstreckt sich am Ufer der Dyle, die man über kleine Brücken überqueren kann. Von den gepflasterten Gassen über die prächtigen roten Backsteinfassaden der Häuschen bis hin zu den fensterdurchbrochenen Sandsteinhäusern: Alles hier scheint eingefroren geblieben zu sein. Das St-Pauwel-Haus (Middenstraat 65), das 1634 erbaut wurde, ist ein perfektes, wenn auch nicht repräsentatives Beispiel dafür. Dieses Haus mit Garten war den wohlhabenderen Beginen vorbehalten. Um 1600 lebten hier etwa 300 Beginen in Gemeinschaft, keusch und fromm, aber sie legten keine endgültigen Gelübde ab. Sie behielten ihren eigenen Besitz und sorgten für ihre eigenen Bedürfnisse. Die Universität Leuven, die den Komplex in den 1960er Jahren kaufte, baute die Häuschen zu Zimmern für Studenten und Gastprofessoren um. Schließlich wäre der Besuch des Beginenhofs unvollständig, wenn er nicht mit seiner frommen Vergangenheit in Verbindung gebracht würde. Um dies zu tun, begeben Sie sich zur gotischen Kirche. Das schlichte Gebäude hat weder einen Turm noch ein Querschiff oder einen Umgang, beeindruckt aber durch seine intime Beleuchtung, die durch einen schönen Erker mit zwei Lanzetten gewährleistet wird.