Reiseführer Selma

Selma ist eine Stadt mit 20 500 Einwohnern, die am Ufer des Alabama River liegt, etwa 50 Meilen von Montgomery entfernt. Sie scheint in der Zeit stehen geblieben zu sein und ist ein Symbol für den tiefen Süden, der ziemlich arm und noch immer von den Narben seiner Vergangenheit gezeichnet ist. Die Stadt hat eine kleine Innenstadt mit einigen Geschäften und Restaurants, aber die Besucher kommen vor allem wegen der vielen historischen Stätten, die mit dem Kampf für die Bürgerrechte in Verbindung stehen. Selma war trotz seiner geringen Größe Schauplatz wichtiger Ereignisse in der Zeit der Rassentrennung und der Demonstrationen zur Wiederherstellung der Bürgerrechte der afroamerikanischen Gemeinschaft. Vor allem dank der Courageous 8, den Führern der Dallas County Voter League, einer Vereinigung, die sich für den Zugang zur Wahl für Afroamerikaner einsetzte, war Selma besonders aktiv im Kampf für die Bürgerrechte und dank ihrer Entscheidung, Martin Luther King zu ihren Kundgebungen einzuladen. Der berühmte Pastor kam regelmäßig, um die Gemeinde zu unterstützen und zu ermutigen. Zu den bedeutendsten Ereignissen gehörte der Bloody Sunday oder Blutsonntag, ein Protestversuch, der in schrecklicher Gewalt endete, und einige Tage später der Startschuss für den berühmten Selma-Montgomery-Marsch. Ein Treffen mit den Einwohnern von Selma bedeutet in erster Linie, die Gastfreundschaft des Südens zu erleben, aber auch die Gelegenheit, sich mit Menschen zu unterhalten, die diese Ereignisse selbst erlebt haben und Zeugen von Szenen waren, die aus heutiger Sicht kaum vorstellbar sind. Für die Überquerung der Edmund-Pettus-Brücke, die bei einem Besuch in Selma nicht fehlen darf, sollten Sie mindestens eine halbe Stunde einplanen.