NOSY VE

Die hübsche, lange, flache und von Sandstränden gesäumte Insel Nosy Ve, die 3 km vor Anakao liegt, ist heute menschenleer. Die Vez-Fischer legen hier an, um eine Pause einzulegen oder ein Biwak zu machen. Bei der Erkundung der Insel gibt es viele interessante Punkte. Natürlich gibt es den Strand, der immer zum Faulenzen und Schwimmen einlädt, aber auch angenehme Orte, die es zu besichtigen gilt.

Natur. Nosy Ve ist heute Teil der Nationalparks Tsimanampesotse und Nosy Ve-Androka. Man kommt auf das hübsche Nosy Ve, um den Weißschwanz-Strohhalm (oder Rotschwanz-Phaeton) zu sehen. Es handelt sich um eine endemische Vogelart, die ihr Nest in den Sand unter Bäumen gräbt, um dort Eier zu legen und zu brüten. Hier einige Fakten zu diesem Vogel, der den Großteil seines Lebens auf hoher See verbringt: ernährt sich von fliegenden Fischen, kleinen Thunfischen, Stachelmakrelen, Kalmaren; lebt in Kolonien; Inkubationszeit: 42 Tage, davon 21 Tage für das Männchen und 21 Tage für das Weibchen; Kükenaufzucht: 3 Monate; Lebenserwartung bis zu 15 Jahren. Im Jahr 2018 waren mehr als 750 Paare identifiziert.

Kultur und Geschichte. Die Insel ist auch ein heiliges Gebiet. Zahlreiche Fady (Tabus) sind mit ihr verbunden, und in den dichtesten Pflanzenmassen des Nordosthangs befinden sich Hütten des Tromba, des Vertreters des Reinkarnations- und Besessenheitskults. Darüber hinaus ist der Ort schließlich auch historisch. Die Insel Nosy Ve war über mehrere Jahrhunderte hinweg ein maritimer Stützpunkt für Sklavenhändler, Kaufleute und Piraten. Bereits (1595-1672) ankerten Seefahrer oft bei der kleinen Insel Nosy Ve, bevor sie ihre Schaluppen zum Handel mit den Küstenbewohnern aussendeten. Später nutzten englische Piraten, die sich auf Madagaskar niedergelassen hatten, die Bucht von Saint Augustin als Versorgungsbasis, und Handelsschiffe mieden den Ort. Erst Anfang des ¹⁹. Jahrhunderts, als diese Schaumschläger verschwanden, tauchten die französischen Händler von der Insel Bourbon sowie englische und amerikanische Walfänger auf. ^Jahrhunderts delegierte Frankreich seinen Residenten nach Bourbon, da König Lahimiriza sich weigerte, mit dem französischen Marinekommandanten Faberty eine Regelung für den Sklavenhandel zu unterzeichnen. Aus diesen turbulenten Zeiten sind heute noch einige Überreste erhalten, die Sie bei Ihrem Besuch auf der Insel entdecken können: die Steinbecken der Residenz, ein Anker von beeindruckender Größe, die Gräber der Franzosen..

In der Saison sind Sie vielleicht nicht allein auf der Insel; es empfiehlt sich, sie am frühen Morgen zu besuchen!