Reiseführer Anakao

Anakao ist ein Vezo-Fischerdorf in der Mitte von Nirgendwo. Dennoch haben sich am Strand, im Dorf oder außerhalb mehrere Strukturen angesiedelt, die seit Jahren Reisende anziehen, die Ruhe und einen schönen Ort suchen, aber auch Surfer. Achtung! Kommen Sie nicht mit Bildern von Kokospalmen und üppiger Vegetation im Kopf hierher. Die Schönheit von Anakao liegt in seinem kahlen Strand und seiner natürlichen und entspannten Atmosphäre.Anakao hat mehr als 3.000 Einwohner und die größte Konzentration von Vezo-Fischern in der Region. Die Vezo-Fischer gelten als ausgezeichnete Apnoeisten und können mehrere Minuten in 30 m Tiefe ausharren. Bei Sonnenuntergang, wenn alle Boote von ihrem Tag auf See zurückgekehrt sind, reihen sich über 300 bunt bemalte Pirogen am Strand gegenüber der Lagune auf. Ein schöner Anblick! Die Stadt entstand ursprünglich aus dem Zusammenschluss halb sesshafter Dörfer von Vezo-Fischern und hat sich inzwischen ausgebreitet, da die Pirogenflottillen auf ihren Fischzügen einen obligatorischen Zwischenstopp einlegen. Die Bevölkerung ist daher recht kosmopolitisch. Hinter dem Dorf stehen die großen Gräber (8 bis 10 m lang) aus bemaltem Zement im Kontrast zu den bescheidenen Holzhütten der Fischer. Die Ahnen müssen nämlich über respektable Wohnstätten verfügen. Gegenüber den Gräbern befindet sich die Landebahn, die noch aus der Kolonialzeit stammt. Etwas weiter entfernt, in Antony, ragt ein Banyan-Ficus von beeindruckender Größe in den Himmel. Wenn man am Strand entlanggeht und die Südspitze passiert hat, stößt man auf einen großen Friedhof. Die monumentalen Gräber sind aus Stein gebaut. Das längste ist 30 m lang und 6 m breit. Teile von Netzen, Segeln und Rudern sind der Hauptschmuck der Gräber dieser Vorfahren, die mehr auf See als an Land gelebt haben. Um die Region Anakao zu genießen, sollte man idealerweise mindestens drei Tage Zeit haben, um das Dorf, Nosy Ve und den benachbarten Nationalpark zu besuchen und sich gleichzeitig den angebotenen Wassersportarten zu widmen: Schnorcheln, Surfen und Tauchen... Zum Tauchen sind die schönsten Stellen entlang der Verwerfungen von Maromby zu finden. Auf offener See fährt man in die Verwerfungen hinein, die Farben sind herrlich. In der Bucht von Saint-Augustin findet man die meisten Fische. Anakao ist auch ein idealer Ort, um den Tanz der Wale zu beobachten, wenn sie im Südwinter (Juli bis September) an der Küste entlang ziehen, ganz in der Nähe von Nosy Ve.