Reiseführer Berbérati

Berbérati, eine Präfektur in der Region Mambéré-Kadéï, die in ständiger Rivalität mit ihrer östlichen Konkurrentin Bambari steht, die sie heute bei weitem überholt hat, überrascht. Ihr Name bedeutet im lokalen Dialekt "viele Bäume" und es stimmt, dass sie nicht viel von einer stolzen Handelsstadt hat: Strom wird nur tröpfchenweise verteilt und das fließende Wasser hat nicht genug Druck, um durch die Rohre nach oben zu fließen.Der Charme von Berbérati liegt jedoch in seiner im Vergleich zu Bangui lockeren Atmosphäre, und die Einwohner erinnern gerne daran, dass die Gehälter der Beamten in der Stadt systematisch gekürzt werden, wenn die Kassen in Bangui leer sind. Der Handel, insbesondere der Diamantenabbau, ist die Existenzberechtigung und Hauptaktivität einer weitläufigen Stadt, der es jedoch an einer echten Infrastruktur mangelt.Vor einigen Jahrzehnten florierte das Geschäft in Berberati. Der frühere Wohlstand lässt sich noch immer an den durchdachten und funktionalen Straßenmustern und den französisch inspirierten Straßenlaternen ablesen... Die Nächte hingegen scheinen manchmal belebter zu sein als in Bangui: Eine Vielzahl von Strohhütten, in denen man etwas trinken oder ein Mechoui essen kann, konkurrieren um winzige Ecken auf der Piste. Berbérati beherbergt schon seit langem zahlreiche katholische Kongregationen: Sie werden Nonnen und andere Missionare treffen, die sich dort seit über vierzig Jahren niedergelassen haben - lebendige Erinnerungen an eine pulsierende Stadt, die anarchisch organisiert ist, stolz und immer darauf bedacht, sich von der Masse abzuheben. Im Gegensatz zu anderen zentralafrikanischen Städten, in denen die wirtschaftliche Aktivität bereits um 6.30-7.00 Uhr beginnt, erwacht Berbérati erst später, gegen 8.30-9.00 Uhr. Vorher sollten Sie nicht erwarten, einen Beamten an seinem Arbeitsplatz oder einen geöffneten Markt anzutreffen.