Reiseführer Nola

Nola, Präfektur Sangha-Mbaéré, ist ein aktiver Marktflecken im Herzen der Diamantenregion, doch seine ungeordnete Stadtplanung und die nachlässigen Fassaden verleihen ihm eine Western-Atmosphäre. Seit der Schließung des Holzunternehmens Sesam lebt Nola in Zeitlupe. Das Wirtschaftsgefüge ist ausgeblutet. Als Diamanten- und Goldstadt hat Nola stark unter der Krise von 2008-2009 mit dem Verfall des Diamantenpreises gelitten. Es zeichnen sich Umstellungsstrategien auf das weniger profitable, aber stabilere Gold ab. Vor einigen Jahren von der Aussicht auf ein Eldorado angezogen, strömten die "Tschader" zu Hunderten in die Stadt. Sie pflegen gute Beziehungen zur lokalen Bevölkerung, trotz der Spannungen, die gelegentlich im Zusammenhang mit den zahlreichen Betrügereien im Diamantensektor entstehen.Bei genauerem Hinsehen ist Nola nicht unattraktiv. Die Hauptstraße (2. Kreisverkehr) wird von kleinen Geschäften belebt: Lebensmittelgeschäfte, Drogerien, Cafeterias, Mechouis... So sind in der ganzen Stadt zahlreiche von Muslimen geführte Geschäfte entstanden, deren gesunde und reichhaltige Küche wir besonders empfehlen (wie übrigens überall in der Zentralafrikanischen Republik). Die Einwohner, die wie Metronome auf ihren Sitzen schaukeln, scheinen ihre Tage damit zu verbringen, auf die Ankunft der Nacht zu warten. In den Bars und Kneipen der Gegend herrscht eine alkoholisierte Euphorie wie in einem Saloon, mit Prostituierten, Männern auf der Durchreise, die für wer weiß was für ein Geschäft kommen, Verkäufern, die Sie mit einer Prise Rohdiamanten oder winzigen Goldklumpen anlocken... Nola hat weder Strom noch fließendes Wasser, was den Ausbau der Hotelstrukturen stark einschränkt und die Stadt zu einem Durchgangstourismus verurteilt. Dennoch verfügt es über ein gutes Telefonnetz.