Reiseführer Chichicastenango

Santo Tomás Chichicastenango - allgemein bekannt als "Chichicastenango", vereinfacht als "Chichi" - ist ein kleiner Ort, der zwischen Schluchten und Bergen mit Kiefern- und Eichenwäldern liegt, 40 km nördlich von Panajachel. Sein Name bedeutet "Pueblo entre Ortigas" - "Dorf zwischen den Brennnesseln" - und bezieht sich auf die Fülle an Chichicastas in der Gegend, nesselnde Pflanzen, die von den Mayas früher zur Verhängung von Körperstrafen verwendet wurden. Chichi wird von den K'iche bewohnt und sowohl von der indigenen alcaldía - dem Rathaus - als auch von der Stadtverwaltung regiert und hat sich seine Bräuche bewahrt - ein lebendiges Museum.Einerseits ist Chichi ein beliebter Schauplatz für den Synkretismus zwischen der Maya-Kosmovision und dem katholischen Glauben, der in Guatemala vorherrscht. Daher kann man in Pascual Abaj und auf dem städtischen Friedhof, den man unbedingt besuchen sollte, oft Zeremonien beobachten. Vor allem aber verwandelt sich die Stadt jeden Donnerstag und Sonntag, wenn Markttag ist, in ein Festival der Farben. Hier trifft man Bauern und Händler aus dem gesamten westlichen Altiplano, die ihre Samen, Blumen, Früchte - allen voran die grünen Äpfel -, Gemüse und Nutztiere sowie eine riesige Menge an Kunsthandwerk verkaufen, von Textilien über Keramik bis hin zu Holzwaren, Schmuck und Goldschmiedearbeiten. Der Markt gilt als einer der größten und spektakulärsten in Lateinamerika und ist daher ein beliebter Ort für Touristen.Manche meinen, es fehle an Authentizität, doch Tatsache ist, dass man neben einem Schwarm von Bewohnern der umliegenden Gemeinden steht, die alle in traditionelle Kleidung gekleidet sind. In der Region trägt die Frau einen Huipil mit handgestickten Blumen und der Mann eine kurze Hose und eine schwarze Wolljacke. Bei unserem Besuch waren weniger als 20 Besucher anwesend.