Reiseführer Martouni

Martouni liegt am südlichsten Punkt der Straße, die am Westufer entlangführt. Auch wenn die Straße manchmal vom See abweicht, kann man der Versuchung nicht widerstehen, im Sommer ein Bad im türkisfarbenen Wasser zu nehmen. Dazu müssen Sie die großen Waldgebiete entlang des Ufers durchqueren, um die langen, wilden Sandstrände zu entdecken, die mehr als irgendwo sonst maritime Eindrücke vermitteln. Der Sevan erreicht hier seine größte Breite und die 50 km entfernten Berge sind kaum zu erkennen. Das Wasser ist dunkelblau, und erst wenn man darin badet (19 °C im Sommer) und im wahrsten Sinne des Wortes einen Schluck aus der Pulle nimmt (die Einheimischen bedienen sich im See, um ihren Durst zu stillen), wird die maritime Illusion zerstreut. Der See ist nämlich sehr mild und fühlt sich an wie ein Schwimmbad, nur ohne Chlor. Im Süden sind die Parks am Rande der Stadt dichter bewachsen, aber es gibt keinen Badeort. Martouni ist nicht wirklich für den Empfang von Touristen gerüstet. Einst am Seeufer gelegen, interessiert sich diese große landwirtschaftliche Siedlung mehr für die Viehzucht als für Touristen.