Reiseführer Parque Nacional Natural El Cocuy

Der Park erstreckt sich über drei Departements: Boyacá, Arauca und Casanare. El Cocuy ("die verzauberte Kordillere") wurde aufgrund seiner großen Artenvielfalt und seiner hohen Endemismusrate als vorrangiges Schutzgebiet eingestuft. Der 1977 gegründete Nationalpark umfasst eine Fläche von 306.000 ha, von denen 92.000 ha als Reservat für die U'was, von den Muiscas abstammende Indianer, ausgewiesen sind. Die Sierra Nevada ist über 4000 m hoch und beheimatet 25 Gipfel mit ewigem Schnee, darunter der Ritacuba Blanco mit 5530 m Höhe. Der Park ist für seine Trekkingtouren in den Höhenlagen bekannt, die zu den schönsten Kolumbiens gehören. Seit einigen Jahren ist es jedoch nicht mehr möglich, mehrere Tage in die Berge zu gehen, sondern es sind nur noch Tageswanderungen auf nur drei Wanderwegen (insgesamt 25 km) erlaubt: Ritacuba, Laguna Grande de la Sierra und Lagunillas Púlpito. Man kann bis an den Fuß des Gletschers herankommen, der Zugang zum Gletscher ist jedoch nicht mehr möglich. Im Jahr 2017 blockierten die U'was (und eine Gruppe von Bauern) nämlich mehrere Wochen lang den Zugang zum Park. Sie protestierten gegen die Verschlechterung der Gletscher und Wasserquellen in Zizuma, dem heiligen Land. Sie waren der Meinung, dass diese Verschlechterung eine Folge der zunehmenden Entwicklung des Tourismus sei. Der Zugang wurde unter wesentlich strengeren Bedingungen als zuvor wieder geöffnet. Die Situation ist sehr konfliktreich, zwischen den U'was auf der einen Seite, die ihr heiliges Land verteidigen, und den Tourismusanbietern (Berghütten, Agenturen und Reiseführern) auf der anderen Seite, die vom Tourismus leben. Daher ist es wichtig, sich bei den Parkbehörden über die Situation zu informieren, bevor Sie eine Reise bis nach El Cocuy in Erwägung ziehen.