Reiseführer Thoulla

Die Stadt hat 80 000 Einwohner und liegt 50 km von Sanaa entfernt. Die Steinarchitektur von Thulla ist eine der elegantesten im Jemen. Die hohen Häuser sind aus ockerfarbenen Sandsteinquadern gebaut, die zu Bruchsteinen gemeißelt sind und ohne verbindenden Mörtel aufeinander liegen. Die Fassaden sind mit Sägezahn- oder Zinnenfriesen verziert, die die Stockwerke voneinander trennen. Die runden, mit Alabaster verkleideten Fenster, die sanften Krümmungen der Wände mit erstaunlichen Überhängen darüber zeigen, welch raffinierte Künstler die jemenitischen Bauherren waren. Der Name der Stadt wurde von der ersten Familie geerbt, die sich hier niederließ, den Al Thoulleya, einer reichen Bauernfamilie. Diese Stadt darf bei einem Besuch im Jemen nicht fehlen (das alte Zentrum ist fast unversehrt). Sie wurde vor drei Jahren von der UNESCO vollständig gepflastert, um ihrem Geist und ihrer Geschichte gerecht zu werden. Sie können mehrere Stunden damit verbringen, durch die alten Gassen und das jüdische Viertel zu streifen, das zwei Häuser zeigt, deren oberste Stockwerke durch eine Steinbrücke verbunden sind. Die alte Moschee mit ihrem großen Waschbecken ist wunderschön.In Thulla gibt es eine Quelle, aus der die Frauen in der Altstadt selbst Wasser holen. Männer dürfen dort nicht hin und man wird Sie bitten, nicht zu fotografieren. Einen schönen Ausblick haben Sie auch vom ältesten Haus der Stadt, das leider schon fast verfallen ist. Sie sollten wissen, dass sich Thulla außerhalb der antiken Stadtmauern erstreckt und dass es eine Zeit gab, in der die jüdische Bevölkerung gezwungen war, sich außerhalb der Stadtmauern anzusiedeln und somit umzuziehen Sie werden in Thulla das Glück haben, sehr freundlich von jungen, Französisch oder Englisch sprechenden Menschen empfangen zu werden, die Sie gerne begleiten und die die Geschichte ihrer Stadt sehr gut kennen. Die sieben Tore, die die Stadt umgeben, wurden früher morgens um 6 Uhr geöffnet und um 20.30 Uhr geschlossen.