Reiseführer Caucaban

In fast 3 000 m Höhe, oberhalb von Shibam, ist diese Siedlung an den Berghang gebaut. Von Shibam aus führt eine 7 km lange Straße zum Fuß der riesigen Verteidigungsmauer von Caucaban. Dieses Dorf, das seit dem 12. Jahrhundert ein Hochburg der Zaiditen war, konnte in Kriegszeiten die Bewohner Shibams aufnehmen und lange Belagerungen überstehen. Die imposanten Steinhäuser enthielten unterirdische Silos und die Wasserversorgung wurde durch offene Zisternen, die Regenwasser sammelten, sichergestellt. Geheime Tunnel stellten die Kommunikation mit der Außenwelt sicher. Die Osmanen konnten Caucaban nie erobern, wovon ein großer Friedhof am Rande der Stadt zeugt. Erst die ägyptischen Bombardements am Ende des Bürgerkriegs führten zur Kapitulation des Ortes, der in diesem Fall von Monarchisten gehalten wurde, und viele Häuser tragen noch heute die Spuren dieser Ereignisse. Caucaban ist auch für seine jemenitischen Dichter, Sänger und Liedermacher bekannt, wie Al-Hariti oder die Gruppe der drei Brüder Caucabanis. Schließlich bietet dieser Ort, der sich an den Gipfel einer 350 m hohen Klippe schmiegt, einen herrlichen Panoramablick auf die umliegenden Felder und die alte Unterstadt von Thulla. An klaren Tagen ist es sogar möglich, den Gipfel des Jebel Al Nabi Shoyeb zu sehen, der mit 3760 m der höchste Berg des Jemen ist. Außerdem lassen sich hier endemische Vögel wie das Philby Rock Rebhuhn, das Arabische Rebhuhn und seltenere Vögel wie die Jemenitische Drossel, der Grünspecht und die Arabische Heckenbraunelle beobachten. Auch nicht endemische Arten sind rund um den Djebel Caucaban reichlich vorhanden, darunter der beeindruckende Bartgeier oder Lämmergeier.