Reiseführer Chiraz

Verlassen Sie sich nicht auf das Rosa der Seen, die Sie vom Flugzeug aus sehen, wenn Sie den Landeanflug auf Schiras beginnen: Aus der Nähe betrachtet sind sie weniger schön! Dennoch zeigt das farbenfrohe Schiraz die Grünabstufungen seiner Parks, die Pastelltöne seiner Moscheen und die leuchtenden Farben der Kleider, die von den Qashqa'is-Frauen getragen werden. Diese Stadt zeugt von der persischen Lebenskunst; zahlreiche Literaten, Sufi-Philosophen (Ruzebehan Baqlî † 1209, Mollâ Sadrâ † 1609), Künstler (Miniaturisten, Architekten) und Handwerker (Teppiche, Stoffe, Metall, Einlegearbeiten) haben sich für die kulturelle Ausstrahlung der Stadt über die Grenzen des Landes hinaus eingesetzt. Die Iraner hegen eine besondere Zuneigung zu Schiraz, dem Geburtsort von zwei ihrer größten Dichter: Saadi und Hafez. Lassen Sie sich von der Gelassenheit ihrer Gräber tragen, die wie die Mausoleen schiitischer Heiliger wahre Pilgerstätten sind. Und bewundern Sie ein wenig die Schönheit dieser Frauen, deren Sanftheit und Charme im Iran besungen wird und die vielleicht auf die jahrtausendealte Kunst des Rosendestillierens zurückzuführen ist... Nachts reicht es fast, die Hand auszustrecken, um die Sterne zu berühren. Die ehemalige Karawanenstation Schiraz, 475 km südlich von Isfahan, ist ein strategischer Knotenpunkt zwischen Zentraliran, dem nördlichen Teil des Landes und dem Persischen Golf. Die Hauptstadt der Provinz Fars ist eine riesige städtische Oase aus Grün und Kultur und mit ihren 1,5 Millionen Einwohnern (einschließlich der Vororte) nach wie vor eines der großen Zentren des Landes. Umgeben von den Hochebenen und dem Zagros-Gebirge liegt Schiraz in seinem Tal, eine sesshafte Insel inmitten einer Region, in der das Nomadentum fortbesteht. Die Stadt liegt in einer hochgelegenen Ebene (1540 m), nach den Bergschluchten des Nordens und dem Pass von Allah Akbar. Sie ist für ihr mildes Klima und früher für ihre Weinberge bekannt, aus denen die Syrah-Rebe gewonnen wird, eine Rebsorte, die heute überall auf der Welt angebaut wird - außer im Iran wegen der Islamischen Revolution.