Reiseführer Ikalto

Es ist ein Ort, der von Gelassenheit geprägt ist. Das von Zypressen umringte Kloster Ikalto erhebt sich in einer harmonischen Lage, abseits der Drangsale der Welt. Hier befand sich im Mittelalter eine der beiden wichtigsten Akademien Georgiens, neben der von Gelati in Imeretien. Sie wurde unter der Herrschaft Davids des Erbauers von dem Philosophen Arsene Ikaltoeli im 11.Das Kloster wurde im 6. Jahrhundert von Zenon gegründet, einem der dreizehn syrischen Väter, die Georgien evangelisierten.Ikalto wurde in eine Akademie umgewandelt und entwickelte sich zu einem wichtigen Zentrum des Wissens und der Wissenschaft. Hier wurden Theologie, Philosophie, Rhetorik, Geographie, Geometrie und Astronomie gelehrt. Auch die Techniken der Weinherstellung und des Weinbaus wurden gelehrt, wie die bei Ausgrabungen freigelegten Weinkeller und Werkstätten belegen. Der berühmte Nationaldichter Chota Rustaveli soll hier studiert haben. Der Komplex wurde 1616 von den Truppen des Schahs Abbas von Iran schwer beschädigt.Der Komplex besteht aus drei Kirchen und der Akademie. Die Hauptkirche, Khvtaeba, hat die Jahrhunderte am besten überstanden. Sie wurde von Zenon errichtet und beherbergt seine Grabstätte, doch ihre heutige Struktur stammt aus dem 8. und 9. Die Kuppel aus Ziegelsteinen wurde im 19. Jahrhundert hinzugefügt. Die mit Fresken geschmückten Wände wurden von den Russen gekalkt. Umgeben von Zypressen, eingebettet in die Berge, wirkt die Kirche ruhig und majestätisch. Direkt rechts von ihr sind die Überreste der Akademie zu sehen. Östlich von Khvtaeba befindet sich die kleine Dreifaltigkeitskirche (Sameba) aus dem 6. Jahrhundert, die eine Krypta enthält. Die dritte Kirche, Kvelatsminda (Allerheiligen), ist eine einschiffige Basilika aus dem 12. und 13.