MUSÉE DU SPUP/SPPF

Es war 1966, in den heißen Stunden des großen Generalstreiks der Handarbeiter unter der ... kolonialen Regierung. Ein einziges, starkes Foto reicht aus, um das Temperament des jungen Anführers, France-Albert René, zu enthüllen. Mit einem Mikrofon in der Hand, erhobener Faust und entschlossenem Blick zeichnet sich bereits der Befreier ab, ein Che Guevara der Seychellen, der sein Volk aufrütteln und den britischen Kolonialherren zur Strecke bringen will... Die Zeit der Revolution ist vorbei, aber die Erinnerungen bleiben. In der Vitrine mit den Staatsgeschenken erinnert das Kupferporträt von Che Guevara daran, dass Kuba in den 1980er Jahren ein Bruderland war. In diesem hundert Jahre alten Holzhaus richtete die SPUP ihre Büros ein. Die Emanzipation und Befreiung des Seselwa-Volkes wurde um den charismatischen Führer René in diesem historischen Gebäude vorbereitet.

Als Ort der Erinnerung in einem hundert Jahre alten Haus will das kleine Museum (dessen Öffnungszeiten zufällig sind) diese politische Odyssee anhand zahlreicher Fotos und einiger symbolischer Gegenstände nachvollziehen, wie dem Topf, in dem die Suppe (von tec-tec) gekocht wurde, die den Arbeitern des ersten Streiks serviert wurde, oder der Stock, mit dem die Polizisten die Demonstranten niederschlugen, sind hier ebenso ausgestellt wie ein Gewehr, das den Staatsstreich vom 5. Juni 1977 symbolisiert, und die Uniform von Francis Rachel, der in dem Tumult einem Missverständnis zum Opfer fiel und nach dem die Straße benannt wurde. Seychellen für Seychellois... Die SPUP wurde 1978 aufgelöst, um der Einheitspartei Seychelles People's Progressive Front (SPPF) Platz zu machen, und viele Fotos zeigen die Errungenschaften des neuen Regimes. Diese stellte die Modalitäten für den Eintritt in die Partei wie folgt dar: " Der Eintritt in diese Partei soll Bürgern vorbehalten sein, die mit den Prinzipien des Sozialismus einverstanden sind und sich in diesem Sinne bewährt haben. Sie soll die Vorhut des Volkes sein und diejenigen, die wichtige Verantwortung für die Geschicke des Landes tragen, werden in dieser Einheitspartei vom Volk gewählt werden. "

Das Mehrparteiensystem kehrte zurück und der Präsident trat zurück und machte Platz für seinen Dauphin, der im Mai 2011 als Staatsoberhaupt bestätigt wurde, aber sein Mentor, " m'sye René" , wacht immer noch hinter den Kulissen und hält das Steuer seiner Partei immer noch fest in der Hand.

Sein Museum hat ihn bereits in die Geschichte eingehen lassen, da sich der Personenkult als rührend erweisen kann. Das Büro des jungen Führers René ist in der Tat rührend, mit Familienfotos an der Wand (darunter eines von ihm als Baby!) und seiner Anwaltsrobe (mit weißer Perücke), die in einer Ecke hängt und die er anzog, wenn er gegenüber im Gerichtssaal plädierte. Man lässt sich leicht von diesem propagandistischen Museum, einer Karikatur des Museums eines fortschrittlichen Landes, und der Rhetorik der Partei bezaubern: " Unser Land ist sozialistisch und seychellois. Wir wollen die Volksdemokratie fördern und bewahren. Wir wollen eine Struktur, die frei von jeglicher Diskriminierung ist. Wir wollen gleiche Chancen für alle " Glaubensbekenntnisse... aus der Zeit vor der Marktwirtschaft (und der Jagd nach dem Dollar und dem Euro-König!).