TAIWAN FOLK ARTS MUSEUM

Nach einer langen Renovierung hat die Museumsstiftung das Gebäude in ein Teehaus(Shann Garden) umgewandelt - ein viel lukrativeres Geschäft - und nur ein kleiner Teil ist nun der Aborigine-Ausstellung gewidmet. Dennoch ist es eine gute Gelegenheit, die traditionelle Tischkultur des Landes kennenzulernen. Das im japanischen Stil errichtete Gebäude wurde von den japanischen Invasoren gegründet, damit sich die Offiziere der Armee des Kaisers hier ausruhen und die Freuden des Fleisches genießen konnten. Peitou war lange Zeit ein Paradies für Prostituierte und Erholungssuchende. Während Peitou in der Sprache der Aborigines Hexe bedeutete, wurde es im Chinesischen ganz anders übersetzt: Aufenthalt im Norden, um seine Funktion als Urlaubs- und Erholungsort zu betonen. Während des Zweiten Weltkriegs verbrachten Kamikaze-Kämpfer hier ihren letzten Tag, und der Raum, in dem sie ihre letzte Mahlzeit einnahmen, ist mit seinen Tatami-Matten auf dem Boden erhalten geblieben. Sie erhielten ein taiwanesisches Mädchen zur Heirat, das damals als Braut für eine Nacht bezeichnet wurde - ein Euphemismus, der an den Zustand der weiblichen Prostituierten und ihre Behandlung durch die kaiserliche Armee erinnert. Einige Jahre später waren es die amerikanischen GIs auf Urlaub während des Vietnamkriegs, aber für die taiwanesischen Frauen, die die Nacht mit den Soldaten der US-Armee verbrachten, blieb die Situation die gleiche. Bevor das Gebäude in eine private Stiftung umgewandelt wurde, diente es der taiwanesischen Regierung als Empfangspavillon für ausländische Staatsoberhäupter, die zu Besuch kamen.