Zu besichtigende Denkmäler Tripoli

Gegenüber dem Hafen am Rande der Altstadt befindet sich die Zentralbank in einem prächtigen Gebäude, das an das Schloss von Tripolis angrenzt. Ursprünglich handelte es sich um die ehemalige italienische Sparkasse, die als Hauptfinanzierungsinstrument für die italienischen Landwirtschafts- und Immobilienpläne in Libyen dienen sollte. Der Bau begann in den 1920er Jahren und wurde im darauffolgenden Jahrzehnt abgeschlossen, nachdem die ursprünglichen architektonischen Ambitionen wegen fehlender Mittel vom italienischen Gouverneur Italo Balbo heruntergeschraubt worden waren. Die riesige Kuppel, die das Gebäude bedecken sollte, wurde nie fertiggestellt, und so thronen nur zwei hübsche grüne Kuppeln im orientalischen Stil auf jeder Seite des Gebäudes, das übrigens im Inneren reich mit Marmor ausgestattet ist (was natürlich nicht besichtigt werden kann) und mit seinen großen Säulenreihen am Eingang majestätisch aussieht.

Der 10 m hohe, quadratische Turm (seit seiner letzten Restaurierung mit blauen Fenstern) wurde unter der Regierung von Pascha Ali Ridha zwischen 1866 und 1870 erbaut, als dieser reformorientierte osmanische Gouverneur ein Programm mit Maßnahmen zur administrativen Modernisierung der Stadt umsetzte. Der Bau des Uhrenturms sollte symbolisch dafür stehen, dass Tripolis sich der Reformzeit anpasste, indem auf seinem Zifferblatt die rationale Zeit der türkischen Moderne abgelesen wurde, die sich deutlich von der muslimischen Zeit unterschied, die von den fünf Gebetsrufen skandiert wurde. Es wurde sogar eigens eine Stelle für einen städtischen Angestellten geschaffen, der sich um den reibungslosen Betrieb der Uhr kümmern sollte.

Im Gegensatz zu den anderen Türmen in der Altstadt hatte der Turm also keine Verteidigungsfunktion. Er wurde ein erstes Mal zwischen 1990 und 1991 und ein zweites Mal im Rahmen des Programms zur Erhaltung, Restaurierung und Verwaltung der Altstadt aus dem Jahr 2005 renoviert.