Reiseführer Saint-Pierre

Saint-Pierre, die Hauptstadt des Südens mit fast 80 000 Einwohnern, ist eine Stadt, in der es sich gut leben lässt, weit entfernt von der urbanen Atmosphäre von Saint-Denis. Tagsüber ist die Stadt aktiv, vor allem in der Einkaufsstraße Bons-Enfants, und abends geht es in den zahlreichen Cafés und Diskotheken an der Strandpromenade hoch her. Der Jachthafen ist in das Leben der Stadt integriert und zieht Spaziergänger an. Der Fischerhafen befindet sich am Stadtrand auf der Straße nach Saint-Joseph in Terre-Sainte, einem charmanten kleinen Dorf, in dem man gerne bleiben möchte. Und dann ist da noch der Strand mitten im Stadtzentrum, der überwacht wird und von Gärten gesäumt ist, die Familien zu den traditionellen Picknicks anziehen, während sich die Kinder an den dort installierten Wasserspielen erfreuen. Die schachbrettartig angelegte Stadt ist Teil der Landgüter, die während der Kolonialzeit in 40 Parzellen aufgeteilt wurden. Sie erstreckt sich in nördlicher Richtung am Hang entlang bis hinauf nach Le Tampon. Die Straßen sind sehr geschäftsträchtig und steigen recht steil an und ab. Es herrscht eine freundliche und dynamische Atmosphäre, die von den Gebetsrufen des Muezzins oder von tamilischen Trommeln unterbrochen wird. Die alten Häuser aus Holz oder Lavastein schlummern in der Rue Archambaud und der Rue Marius-et-Ary-Leblond. Am Place de la Mairie verweist das Rathaus (von 1767) mit seiner weißen Fassade, das früher ein Weizen- und später ein Kaffeelager war, auf die Indien-Kompanie. Im Garten des Place de la Mairie kann man u. a. den Poilu De Boucher und die Büste von François de Mahy sehen, einem 1830 geborenen Politiker, Abgeordneten und mehrfachen Minister.