Montrond-les-Bains nennt sich doppelt Wasserstadt, zum einen, weil hier die Loire fließt, zum anderen wegen des Thermalbads, einer hydromineralischen Ressource, die sein Schicksal als Kurort seit 1885 besiegelte. Montrond hat jedoch auch ein Leben vor dem Thermalbad. Um 1435 taucht zum ersten Mal die Bezeichnung "Mont Rond" auf, was sich auf den Hügel vulkanischen Ursprungs bezieht, auf dem wahrscheinlich schon Ende des 11. Jahrhunderts ein erster Wachturm, der Vorläufer des feudalen Schlosses, errichtet wurde. Die Geschichte von Montrond war von da an mit der Geschichte der mittelalterlichen Burg verbunden, die die Furt des Flusses Loire zwischen Auvergne, Burgund, Velay und anderen Ländern kontrollierte. Bis zur Französischen Revolution lebte das Dorf Meylieu-Montrond im Schatten dieser Festung, die sowohl Herrscher als auch Beschützer war. Nachdem die Burg 1793 auf Anordnung des Kommissars der Republik niedergebrannt wurde, verfiel sie langsam.Erst Ende der 1960er Jahre begann der Verein der Freunde des alten Schlosses mit der Rettung des Schlosses. Seitdem werden jedes Jahr Konsolidierungs-, Sicherheits- und Restaurierungsarbeiten durchgeführt, und das Denkmal ist zu einem lebendigen Ort der Unterhaltung und Kultur geworden. Die Belebung der Stadt dreht sich heute jedoch vor allem um die Thermalbäder. Auf der Suche nach neuen Kohlevorkommen führte Francis Laur, ein Bauingenieur des Bergwerks, 1879 eine Bohrung in der Nähe der Nationalstraße durch. Die Arbeiten ziehen sich über mehrere Jahre hin. Doch anstelle von Kohle werden stark mineralisierte Wasservorkommen mit einer Temperatur von 28 °C entdeckt. Am 23. September 1881 erreichte das Bohrloch eine Tiefe von 475 m und das Wasser sprudelte 7 m in die Höhe. Die Thermalquelle Geyser bietet seither ein Mineralwasser mit anerkannten Vorteilen. 1938 erhielt der Mineralwasserort Montrond den offiziellen Namen "Les Bains". Der neue Kurort erlebte bis zur Zwischenkriegszeit eine Blütezeit, bevor es mit ihm bergab ging. 1986 beschloss die Gemeinde, den Kurbetrieb wieder aufzunehmen, und begann mit einer neuen Bohrung in 540 m Tiefe, um die Wassermenge und die Temperatur des Wassers (von 26 auf 36 °C) zu erhöhen. 1989 wurde ein neues, modernes Thermalbad eingeweiht, das auf die Behandlung von Verdauungsbeschwerden spezialisiert und auch für Rheumatologie bekannt ist. Seit 2009 kommt ein Thermalbad, Les Iléades, hinzu, das in der Region einzigartig ist und der Entspannung, dem Wohlbefinden und der Fitness dient. Den ganzen Sommer über finden die Estivales du Château statt, Besichtigungen, Animationen zum Thema Mittelalter, Freiluftkino und ein Feuerwerk. Zahlreiche Hotels und Restaurants.
