Reiseführer Saint-Etienne

Saint-Etienne ist mit 180.000 Einwohnern nach Lyon die zweitgrößte Gemeinde der Region Rhône-Alpes. Die Stadt war bereits im Mittelalter für ihre Messerschmiedekunst bekannt und wurde im 18. Jahrhundert auch für die Herstellung von Bändern berühmt. Die Manufacture royale d'Armes wurde 1764 gegründet und die erste große Bandindustrie entstand nach 1772. Der Kohleabbau während der industriellen Revolution ermöglichte eine schnelle wirtschaftliche Entwicklung rund um zwei große Unternehmen: die Waffenmanufaktur (1862) und das Unternehmen Manufrance (1885). In den 1970er Jahren erlebte die Stadt aufgrund der Bergbaukrise einen erheblichen wirtschaftlichen und später auch demografischen Einbruch. Ein kurzer Besuch der Stadt wird sich vor allem auf die Viertel Vieille-Ville und Saint-Jacques-Chavanelles konzentrieren, die beide an die Stadt Stephanskirchen angrenzen und sich im Herzen der Stadt befinden. Sehenswürdigkeiten im Viertel Vieille-Ville: Place du Peuple und Tour de la Droguerie (16.); Maison François Ier (16.) und Grand-Eglise (15.), Place Boivin; Hôtel particulier de Jullien-Chomat de Villeneuve (17.), Rue Gambetta (heute befindet sich dort das Musée du Vieux Saint-Etienne); Kirche Sainte-Marie (19.), Rue Elise-Gervais; Place Jean-Jaurès und Kathedrale Saint-Charles (20.). Sehenswert im Viertel Saint-Jacques-Chavanelles (das ehemalige Viertel der Waffenschmiede): die Place Neuve; die Rue Denis-Escoffier mit einer Häusergruppe aus dem 17. Jahrhundert; das Haus Feugerolles, das aus einer sehr schönen Treppe und Loggia aus dem 18. Fußballfans können im Viertel Carnot-Le Marais das Geoffroy-Guichard-Stadion besichtigen, den legendären Ort, an dem "Les Verts" und Dominique Rocheteau vor fast 40 Jahren die Massen begeisterten, und das im Dezember 2013 eröffnete Musée des Verts besuchen.