Reiseführer Saint-Donat-Sur-L'Herbasse

In der gallo-römischen Epoche hieß die Stadt Jovinzieu, Marktflecken des Jupiters. Im Jahr 732 flüchtete Corbus, der Bischof von Grenoble, vor einem Angriff der Sarazenen in die Stadt und brachte die Reliquien des heiligen Donatus, eines Einsiedlers aus Orléans, mit. Die Bischöfe von Grenoble blieben fast zwei Jahrhunderte lang in Jovinzieu, ließen einen Palast und eine dem heiligen Donatus gewidmete Kirche errichten und benannten den Ort um. Die Stiftskirche Saint-Pierre-et-Saint-Paul und der Delphinalpalast stehen noch heute und überragen Saint-Donat-sur-l'Herbasse, dessen Name sich auf den mittelalterlichen Heiligen und den bukolischen Wasserlauf bezieht, der das Dorf säumt. Während der Religionskriege verschwanden die Reliquien des heiligen Donat. Das Dorf änderte seinen Namen jedoch nicht... Saint-Donat war während des Zweiten Weltkriegs ein Zentrum des Widerstands, in dem Louis Aragon und Elsa Triolet versteckt lebten und heimlich die Widerstandszeitung Drôme en armes gründeten. Das Haus mit den blauen Fensterläden, in dem sie wohnten, ist an einer Ecke der Rue Pasteur ausgeschildert. Am 15. Juni 1944 überfielen die Nazis das Dorf auf der Suche nach Maquisards und verübten Vergeltungsakte an den Einwohnern. Heute ist Saint-Donat-l'Herbasse ein kleiner Marktflecken mit fast 4000 Einwohnern, umgeben von Wäldern, Tabakfeldern und Aprikosenplantagen, der für sein Internationales Musikzentrum berühmt ist. Das Zentrum ist der Musik von Johann Sebastian Bach gewidmet und lässt die prächtigen Orgeln der Stiftskirche während des Festivals im August und das ganze Jahr über mit einem hochwertigen Programm erklingen.