Reiseführer Liverdun

Mit Blick auf die Moselschleife wurde Liverdun von den Jägern der Altsteinzeit besiedelt, bevor es die Ackerbauern und Viehzüchter der Jungsteinzeit aufnahm. Liberdunum, das später zu "Liverdun" wurde, ist gallischen Ursprungs, wobei "dunum" Festung auf einem Felsen bedeutete. Die gallo-römische Präsenz ist unbestreitbar und wird durch wichtige Verkehrswege gerechtfertigt. Als Eigentum des Bistums Toul wurde die Zitadelle im 12. Jahrhundert zum Schutz für die Stadt Toul. Zur Zeit der École de Nancy besaß die Familie Corbin die Domaine de la Garenne, die heute Domaine des Eaux Bleues genannt wird. Diese wurde auf 18 ha bepflanzt und von den größten Vertretern des Jugendstils wie Majorelle, Gruber, Vallin... auf Initiative der Familie Corbin angelegt. Im 19. Jahrhundert wurde Liverdun als "das kleine Deauville" bezeichnet. Seine Strände füllten sich mit Bürgern, die mit dem Zug aus Nancy anreisten, um ein angenehmes Wochenende am Wasser zu verbringen. Heute zieht die Moselschleife immer wieder Naturliebhaber und Liebhaber des Flusstourismus in ihren Bann. Mit einem außergewöhnlichen Panorama über die Stadt und 70 km Wasserstraßen ist sie eine der schönsten Naturlandschaften Lothringens. Liverdun ist die einzige Stadt in Frankreich, in der es möglich ist, eine komplette Stadtrundfahrt mit dem Boot zu machen. Sehenswert sind die Porte Haute aus dem 16. Jh., die ehemalige Stiftskirche Saint-Pierre mit dem Begräbnis von Saint-Euchaire, der Brunnenplatz, die Renaissancehäuser, das Waschhaus, das ehemalige Rathaus, der Gewölbekeller auf Säulen aus dem 13. Jh., die Kanonikerhäuser... Ein Grund mehr, einen Besuch während Ihres Aufenthalts in dieser wunderschönen Region einzuplanen.