Reiseführer Chailly-En-Bière

Von dieser Gemeinde im regionalen Naturpark Gâtinais hing zur Zeit der Impressionisten der Weiler Barbizon ab. Viele Maler kamen hier vorbei, vor allem in der Auberge du Cheval Blanc, wo sie sich versammelten. Jean-François Millet hielt 1858 eine Szene aus dem Landleben, die er auf der großen Ebene zwischen den beiden Orten beobachtete, für die Ewigkeit fest - den berühmten Angelus. Das Dorf Chailly diente vielen Künstlern als Kulisse. Monet malte hier die Frauen im Garten oder das berühmte Déjeuner sur l' herbe, das heute im Musée d'Orsay in Paris aufbewahrt wird. Auf dem Friedhof ruhen Millet und Rousseau Seite an Seite unter zwei Zwillingsgräbern, die ein unveränderliches Symbol ihrer brüderlichen Freundschaft sind, zusammen mit dem Ehepaar Ganne und anderen Malern und Persönlichkeiten in der Nähe. Besuchen Sie auch die Kirche Saint-Paul und die Windmühle. In der ersten befinden sich drei Glocken, Lucie-Gabrielle, Lucienne-Marcelle und Solange. Sie ersetzten die große, leider gesprungene Hummel, die auch den Angelus für Millet läutete. Die Mühle aus dem 12. Jahrhundert, die heute in Privatbesitz ist, wurde vom Herrn von Chailly erbaut, dessen Nachkomme für Jeanne d'Arc kämpfte und von König Karl VII. das Justizrecht erhielt. In ihrer Umgebung wurden Galgen errichtet und sie erhielt den Spitznamen "Moulin de la Justice" (Justizmühle). Die Gemeinde hat also eine sehr reiche Geschichte, die bis in die Zeit der Römer zurückreicht; denn das Dorf lag an einer Straße aus Cäsars Rom. Im Jahr 1430 kam auch Jeanne d'Arc durch das Dorf!