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Wenn Sie von der Avlabari-Metrostation aus die Meschischwili-Straße hinaufgehen, gelangen Sie zur Sameba-Kathedrale, dem Sitz der georgisch-orthodoxen Kirche. Dieses 84 m hohe, bombastische Bauwerk im neomedialen oder neonationalen Stil wurde von dem georgischen Milliardär Boris Iwanischwili finanziert; der Bau begann Anfang der 2000er Jahre, der unterirdische Teil ist gerade erst fertiggestellt worden. Dieser Stolz der orthodoxen Erneuerung in Georgien ist sehr umstritten; zunächst bei vielen Orthodoxen, die es für eine Sünde halten, eine Kirche zu bauen, die größer ist als die traditionellen Heiligtümer Swetyzchoweli und Alaverdi. Viele Georgier halten sie für ungeeignet für die georgische Spiritualität, imperialistisch und kalt. Außerdem wurde sie im Herzen des armenischen Viertels gebaut, mitten auf dem armenischen Friedhof der Stadt (das armenische Pantheon wurde bei den Erdarbeiten teilweise beschädigt und befindet sich nun an einem Ende des riesigen Komplexes). Die armenische Gemeinschaft empörte sich daher über die Verletzung ihres Erbes; sie empfand es als Provokation, dass das georgisch-orthodoxe Machtzentrum im Herzen ihres Viertels errichtet wurde. Nun ist die Meschkhischwili-Straße ein wahrer Durchbruch für orthodoxe Pilger, die sich mit Ikonenläden und religiösen Accessoires durch das Ghetto ziehen. Man muss wirklich hinaufgehen - ob man nun Gigantismus mag oder nicht -, um den Prunk und Reichtum dieses Komplexes zu sehen, der übrigens mit seiner großen Terrasse, die das ganze Tal überblickt, das Aussehen eines tibetanischen Klosters hat. Das Innere der Kirche ist marmoriert und die Schätze konkurrieren miteinander. Im Untergeschoss befindet sich eine Krypta, die fast so groß wie der obere Raum ist und in der ebenfalls Gottesdienste abgehalten werden. Sameba hat Sioni als Sitz des orthodoxen Patriarchats abgelöst und alle politisch-religiösen Zeremonien finden hier statt. Bei einer offiziellen Feier wird vor dem Parlament eine Tribüne aufgebaut, bevor die gesamte Delegation nach Saméba zieht.