20_part_182960.jpg

Schutzgebiete und Naturreservat auf Saint-Barthélemy

Die Inselgruppe verfügt über außergewöhnliche Ökosysteme, sowohl im Meer als auch an Land, mit einer endemischen Flora und Fauna wie Skorpionen (Beatrice-Solifuge, St.-Barth-Skorpion) und Schlangen (St.-Barth-Typhlops). Die Insel ist auch ein Nistplatz für Vogelarten und ein Nistplatz für Schildkröten (grüne Schildkröten und Unechte Karettschildkröten). Die Meeresumwelt beherbergt Seegraswiesen, über 50 Korallenarten und über 180 Fischarten (darunter Adlerrochen und Seepferdchen) sowie Meeressäuger (Buckelwal, Großer Tümmler). Die Bedrohung dieser biologischen Vielfalt führte 1996 zur Gründung des Naturschutzgebiets von Saint-Barthélemy, das heute von der Agence Territoriale de l'Environnement (ATE) von Saint-Barthélemy verwaltet wird und in mehrere Zonen mit unterschiedlichem Schutzstatus unterteilt ist. Die Verwaltung dieses Gebietes umfasst auch die Aufgabe, die Öffentlichkeit zu informieren und zu sensibilisieren. Botaniker können auf der Suche nach Orchideen, Kakteen und weißen Lilien, die im Trockenwald vorkommen, herbarisieren.

Risikomanagement und Umweltpolitik

Menschliche Aktivitäten erhöhen die Anfälligkeit der Umwelt gegenüber Klimarisiken und führen auch zu Beeinträchtigungen der biologischen Vielfalt, insbesondere durch Verschmutzung. Die globale Erwärmung könnte die Häufigkeit und Schwere von Extremereignissen wie dem Hurrikan Irma erhöhen. Die Urbanisierung der Insel hat ihre Anfälligkeit für Naturgefahren erhöht. Die Zersiedelung und die Versiegelung von Flächen stellen eine Bedrohung für die Biodiversität dar (Verschwinden und Verschlechterung der natürlichen Lebensräume) und behindern den Abfluss von Wasser in den Boden. Der Tourismus verursacht zahlreiche Umweltprobleme: Trinkwasserversorgung, Behandlung von wässrigen Abwässern und insbesondere die Einleitung von Abwasser in die natürliche Umwelt bei starken Niederschlägen (Sättigung der Kläranlagen). Die Insel leidet unter einem Mangel an Wasserressourcen und es werden Anstrengungen unternommen, um die Infrastruktur für die Trinkwassergewinnung und die Abwasserbehandlung zu verbessern. Im Bereich der Energie hat die Territoriale Umweltagentur ein Programm zur Entwicklung erneuerbarer Energien auf der Insel entwickelt. Ein weiteres Problem ist die Verschmutzung der Meere, insbesondere die Konzentration von Schwermetallen in Fischen und Meeressäugern, wodurch die gesamte Nahrungskette kontaminiert wird. Die Einführung nicht heimischer Arten birgt das Risiko, dass die Ökosysteme aus dem Gleichgewicht geraten und die biologische Vielfalt verloren geht, insbesondere durch die Schwächung endemischer Arten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass St. Barth in der Tat ein Paradies für die biologische Vielfalt ist, das ständige und gemeinsame Anstrengungen zu seiner Erhaltung erfordert.