Antike Sehenswürdigkeiten Frankreich

Sie liegen außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern und stammen aus dem 1. Jahrhundert n. Chr., als die Stadt Augustomagus, d. h. "Markt des Augustus", genannt wurde. Unter den Merowingern wurden sie verlassen und dienten bis zu den Ausgrabungen Ende des 19. Jahrhunderts als Steinbruch und Müllhalde. In der gallo-römischen Zeit konnten auf den Rängen bis zu 12.000 Menschen Platz finden. Sie sind verschwunden, da ihre Steine beim Bau der Stadt wiederverwendet wurden. Die Vomitoirs, die Gänge, die zu den Rängen und ihren Etagen führten, sind dagegen gut sichtbar geblieben.

Die wenigen bekannten gallo-römischen Odeons dienten wie ihre griechischen Vorbilder dem Chorgesang, Liederabenden oder öffentlichen Lesungen. Dieses kleine, 72 m lange Theater befand sich nördlich des Berges Saint-Just und fasste 2.000 bis 3.000 Personen (wie das heutige Olympia...). Das Odeon wurde wahrscheinlich unter Kaiser Hadrian (117-138 n. Chr.) auf einem Vorgängerbau errichtet und soll etwa vier Jahrhunderte lang in Gebrauch gewesen sein. Nach heutigem Kenntnisstand wären Wien und Lyon die einzigen Städte, die sich rühmen könnten, sowohl ein Theater als auch ein Odeon zu besitzen.