Die schönsten religiösen Gebäude Tarn-Et-Garonne

Das kleine Dorf Lachapelle beherbergt die überraschende Kirche Saint-Pierre. Im Jahr 1761 ließen die Brüder Goulard, Pfarrer und Vikar, dank einer Erbschaft diese vollständig barocke Ausstattung mit einer an das italienische Theater erinnernden Tribüne anfertigen, die 1776 von Maraignon, genannt Champaigne, fertiggestellt wurde. Die in Frankreich einzigartige Tribüne weist drei konkave und konvexe Reihen auf, die von geschnitzten Kartuschen im Rokoko-Stil gekrönt werden. Die geschnitzten Gesichter, vielleicht die der beiden Brüder, lassen an die Masken der Comedia dell'arte denken. Das Rednerpult mit zwei Adlern, das Baptisterium aus dem 12. Jahrhundert (hinter dem Kugeln aus dem Hundertjährigen Krieg lagern!) und das Harmonium aus dem 19. ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Alles wurde 1997 restauriert, zur Freude der jährlich 15.000 Besucher und der Musikliebhaber, die an den kostenlosen Konzerten für Barock- und klassische Musik teilnehmen.

Im selben Jahr, in dem das Edikt von Nantes widerrufen wurde, beschloss König Ludwig XIV. den Bau einer neuen Kathedrale, um den Katholizismus in der ehemaligen protestantischen Hochburg besser behaupten zu können. Die besten Architekten verfolgten den Bau aus der Ferne. Der Bau wurde 1692 begonnen und erst 1739 fertiggestellt. Sie gilt als ein Meisterwerk der klassischen Kunst und ihre makellos weiße Fassade sticht in einer von rotem Backstein dominierten Stadtlandschaft hervor. Sie befindet sich am höchsten Punkt der Altstadt und ist vom linken Ufer des Tarn aus zu sehen.