Reiseführer Saint-Doulchard

Die Gemeinde Saint-Doulchard ist die viertgrößte Stadt des Departements Cher und grenzt im Norden an Bourges. Sie liegt am Rande der Sologne, an der Kreuzung der Straßen, die nach Tours und Orléans und weiter nach Chartres und Paris führen, und wird von Nordwesten nach Süden von der Nationalstraße 76 und den SNCF-Linien durchquert.In der Antike wurde Saint-Doulchard Ampeliacum genannt, was wörtlich übersetzt "Hänge mit Weinreben" bedeutet. Saint-Doulchard war damals ein reiches landwirtschaftliches Gebiet, das vermutlich mit einer römischen Villa ausgestattet war. Im Mittelalter empfing es den Einsiedlermönch Dulcardus, der ihm seinen Namen gab: Saint-Doulchard. Um die Reliquien des Heiligen herum entstand eine kirchliche Gemeinschaft nach dem Vorbild des Heiligen Ursin, der die Region evangelisiert hatte, mit dem Ursulinenkloster. Um den Glockenturm herum entstand ein Dorf (die Pfarrei Sanctus Dulcardus wurde 1065 erwähnt). Die Kirche von Saint-Doulchard ist im romanischen Stil erbaut und stammt aus dem 11. Jahrhundert restauriert und besitzt einen formschönen Reliquienschrein im Stil Ludwigs XV., in dem sich die Reliquien der Heiligen Fructueux, Reparat und Illuminat befinden. Es wird vermutet, dass es auch Reliquien des Heiligen Doulchard enthält. In der Kirche kann man außerdem ein Gemälde aus dem 18. Jahrhundert bewundern. In der Gemeinde befinden sich außerdem das 1870 erbaute Château de Varye, zu dessen Anwesen ein etwa vier Hektar großer Park gehört, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist, und das Château de Vouzay, das als Rückzugsort des Abbé de Choisy bekannt ist und zu den Anziehungspunkten der Stadt gehört; sowie das Kloster der Annonciades, eine geistliche Hochburg. Für Geschichtsinteressierte: Alfred Stanke, "der Franziskaner von Bourges", ein deutscher Soldatenmönch, der durch den gleichnamigen Roman (von Marc Toledano) und Film (von Claude Autant-Lara) berühmt wurde, ist auf dem Friedhof der Stadt begraben.