VJETRENICA-HÖHLE
Größte Höhle des Landes, die wegen ihrer reichen Artenvielfalt zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. 600 m langer Besichtigungsparcours.
Diese Höhle (Špilja Vjetrenica) gehört seit 2024 aufgrund ihrer biologischen Vielfalt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie liegt 6,5 km südöstlich von Ravno, kurz nach dem Kloster Zavala, und ist die größte Höhle in Bosnien und Herzegowina. Sie erstreckt sich über eine Länge von 7.014 m, wobei ein kleiner Teil für Besichtigungen eingerichtet ist. Ihren Namen "Windmühle" (vjetrenica) verdankt sie den kalten Luftströmen, die während der warmen Jahreszeiten durch den Eingang wehen. Ein natürliches Phänomen, das die Innentemperatur reguliert, sodass sie im Durchschnitt bei 11,6 °C bleibt. Im Sommer empfiehlt es sich übrigens, sich gut zu bedecken, da der Temperaturschock sehr heftig sein kann. Aufgrund ihrer komplexen Karsttopographie gilt die Vjetrenica als die zweitreichste Höhle der Welt, was die unterirdische Biodiversität angeht: Es gibt etwa 200 Pflanzen- und Tierarten, von denen die Hälfte nur in Höhlen lebt. Die Vjetrenica, die im 1. Jahrhundert von Plinius dem Älteren in seiner Naturalis Historia beschrieben wurde, diente Tieren und Menschen seit Urzeiten als Unterschlupf. Es wurden acht versteinerte Tierskelette gefunden, darunter die eines Bären und eines Leoparden, während der Eingang mit spätmittelalterlichen Schnitzereien geschmückt ist.
Fischmensch. Die Höhle wurde erstmals zwischen 1912 und 1914 von dem tschechischen Prähistoriker und Höhlenforscher Karel Absolon erforscht und wird auch heute noch von wissenschaftlichen Missionen besucht. Es wird angenommen, dass sie einst bis zur Adria reichte und durch einen Erdrutsch zugeschüttet wurde. Die Vjetrenica wurde ab 1964 für Touristen geöffnet und war damals auf einer Länge von 1700 m zugänglich. Die Anlagen und Stalaktiten wurden jedoch im letzten Krieg von bosnisch-serbischen Streitkräften zerstört. Nach Minenräumung und Aufräumarbeiten wurde die Höhle 2010 wieder für Besucher geöffnet. Derzeit ist sie auf einer Länge von 600 m mit Schutzvorrichtungen, Treppen und Beleuchtung ausgestattet. So kann man den beeindruckenden Saal der "Goldenen Kammer" (Zlatna Dvorana) entdecken oder die Stalagmiten von Tursko Groblje ("Türkischer Friedhof"), die an nişans (osmanische Gräber) erinnern. Der Rundgang endet in der Halle Hajdučki Stol ("Räubertisch"), wo die Kalksteinformationen die Form eines Tisches und von Stühlen haben. Im Wasser sollte man nach dem Proteus anguinus Ausschau halten, einem Salamander, der wegen seiner entpigmentierten Haut auch "Fischmensch" genannt wird. Auf dem Hinweg ist der Besuch etwas enttäuschend, auf dem Rückweg erscheinen die Volumen und Formen deutlich beeindruckender.
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Meinungen der Mitglieder zu VJETRENICA-HÖHLE
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