Reiseführer Mers-El-Kebir

Mers-el-Kébir liegt direkt am Meer am Golf von Oran und ist eine Hafenstadt 7 km nordwestlich von Oran. Sie war bis Mitte des 19. Jahrhunderts der wichtigste Hafen von Oran. Übrigens bedeutet der Name der Stadt auf Arabisch wörtlich "der große Hafen". Dank seiner breiten Bucht beherbergte Mers-el-Kébir sogar schon in der Antike zahlreiche Schiffe und trug damals den Namen "Portus Divini" (Hafen der Götter).Aufgrund seiner strategischen Lage war der Hafen von Mers-el-Kébir ab dem Mittelalter Schauplatz zahlreicher Schlachten zwischen den verschiedenen Dynastien des Maghreb. So mussten die Spanier, um Oran zu erobern, zunächst Mers-el-Kébir einnehmenViel später, am 3. Juli 1940, fand dort eine weitere Schlacht statt: Die französische Flotte wurde von der Royal Navy bombardiert. Dies war eine wahre Tragödie für Frankreich, da 1 297 Seeleute den Tod fanden. Dieser Angriff, der von Winston Churchill selbst beschlossen wurde, traf die französische Flotte völlig unvorbereitet, was zu der hohen Zahl von Opfern führte. Es ging den Briten darum, einen möglichen Angriff der Flotte auf die Royal Navy zu verhindern, der insofern plausibel war, als Frankreich seit kurzem mit Hitler zusammenarbeitete, der Großbritannien einnehmen wollte...Der 75. Jahrestag der Tragödie von Mers-El-Kébir wurde mit besonderem Glanz begangen. Den Vorsitz führte der französische Botschafter Bernard Emié in Anwesenheit der Geschäftsträgerin der britischen Botschaft und einer großen Delegation der Vereinigung der Kinder und Eltern der Opfer des Bombardements. Admiral Yves Joly, Seepräfekt von Toulon und Befehlshaber der Zone Mittelmeer und Schwarzes Meer, war eigens angereist. Die Zeremonie wurde mit einer Kranzniederlegung an der Militärnekropole von Petit-Lac fortgesetzt.Ab den 1950er Jahren wurde der Hafen von Mers-El-Kébir von der französischen Armee bis 1968 als Stützpunkt für ihre Atomtests genutzt.Heute ist Mers-el-Kébir der Stützpunkt der algerischen Seestreitkräfte und eine sehr ruhige Stadt.