Reiseführer Aïn Temouchent

Die Stadt Aïn Temouchent verfügt über zahlreiche Vorteile, insbesondere mit ihrer 80 km langen, fast unberührten Küste, liegt aber dennoch etwas abseits, eingeklemmt zwischen den drei großen Städten Oran, Tlemcen und Sidi-Bel-Abbès. Im Dezember 1999 verwüstete ein Erdbeben einen Großteil der Altstadt, die dank eines Kredits der Weltbank wieder aufgebaut werden konnte und neue Einrichtungen errichtet wurden. Der öffentliche Garten beispielsweise wurde von einem algerischen Landschaftsarchitekten entworfen, der an der großen französischen Landschaftsschule in Versailles studiert hatte.Geschichte. Aïn Temouchent, dessen arabisch-berberischer Name "Quelle der Schakale" bedeutet, erlebte schon früh eine menschliche Entwicklung, wie die Anfang des 20. Jahrhunderts gefundenen Knochen des sogenannten "Rio Salado-Menschen" (15.000 Jahre alt) belegen, wie die Ortschaft El-Malah damals hieß, die man einige Kilometer vor der Abzweigung der Nationalstraße nach Aïn Temouchent durchquert. In El-Malah starb Aroudj, einer der Brüder Barbarossa, im Jahr 1518 nach der Belagerung von Tlemcen.Bis zum 13. Jahrhundert v. Chr. besuchten die Phönizier und später die Karthager einen Handelsposten am Strand von Beni Saf, auf der Vulkaninsel Rachgoun (Kap Acra, Layella) und in Sufat, einem Berberdorf, dessen Lage heute mit einem Vorort von Aïn Temouchent verschmilzt. Letzteres Dorf wählten die Römer im 1. Jahrhundert v. Chr., um eine Befestigungsanlage zu errichten, um die herum sich bald Albulae ("die Weiße") entwickelte, eine blühende Stadt, die fünf Jahrhunderte später an Ansehen verlor und von den aus dem Westen heranrückenden Vandalen eingenommen wurde. Die Ankunft der Byzantiner und dann ein Erdbeben setzen der Stadt zu und sie verschwindet. Die Araber gründeten dort eine neue Stadt, Ksar Ibn Sinane, die kurz darauf zu Aïn Temouchent wurde.