AL JALAHMA HOUSE (AL JALAHMA HAUS)

Die Familie Al Jalahma war in allen Berufen der Perlenindustrie tätig. Die Söhne tauchten nach Austern, der Vater befehligte die Dhow, die der Onkel baute. Wenn die Saison vorbei war, entluden die Cousins, die Hafenarbeiter waren, die Ware. Der Großvater, der Tajir (Händler), kümmerte sich um den Verkauf an die erfolgreichsten Händler, die auch als Vermittler für ausländische Käufer fungierten. Eine gut funktionierende Wirtschaft, deren Schattenseite dieses Haus darstellt. Die Al Jalahmas waren eine kinderreiche Familie, weshalb viele Söhne mit ihren Ehefrauen im Elternhaus lebten. Im Haus lebten daher mehr Frauen als Männer. Die Architektur des Hauses war auf die verschiedenen Räume ausgelegt, in denen sich die Ehefrauen den Blicken Fremder entziehen konnten. Ein Gewirr von Gängen, Balkonen und Treppen ermöglichte es ihnen, den täglichen Aktivitäten nachzugehen, ohne den Gästen des Ehemannes zu begegnen. Im Gegensatz zu den anderen Orten auf dem Rundgang befand sich der Hauptempfangsraum (der Hafiz) jedoch in der Mitte des Gebäudes und nicht außerhalb. Während der Fischfangsaison, wenn Muharraq zu einer Frauenstadt wurde, hielten sich die Al-Jalahma-Frauen gerne im Hafiz auf. Manchmal empfingen sie dort ihre Nachbarinnen, nähten zusammen oder tranken Tee, abgeschirmt vom Trubel draußen. Dieses intime und geräumige Herzstück des Hauses zeugte von der zentralen Rolle, die die Frauen dort einnahmen.