Reiseführer Rangamati

Rangamati ist die Verwaltungshauptstadt der Chittagong Hill Tracts. Die 77 km von Chittagong entfernte Bergstadt liegt am Westufer des Kaptai-Sees, des größten künstlich angelegten Sees in Bangladesch. Das Ergebnis ist eine wunderschöne Seenlandschaft, die sich aus einer zerklüfteten Küste und aus dem Wasser ragenden Inseln zusammensetzt. Die Region wird seit dem 17. Jahrhundert von den Chakma bewohnt, der größten ethnischen Minderheit in Bangladesch. Der Bau des Staudamms am Karnapuli-Fluss führte zur Vertreibung von 100.000 von ihnen, von denen die große Mehrheit nach Indien flüchtete. Nach der Unabhängigkeit Bangladeschs begann die Regierung eine Siedlungspolitik in den Chittagong Hill Tracts, indem sie Bengalen dorthin schickte, um sich dort niederzulassen. Diese Maßnahme führte zu großen Spannungen und Konflikten, die 1997 mit der Unterzeichnung eines Friedensvertrags beendet wurden. Nichtsdestotrotz gibt es nach wie vor eine starke Militärpräsenz in der Region und ausländische Besucher dürfen sie nur mit einer vorher eingeholten Genehmigung betreten. Heute ist Rangamati wieder ruhig und die Bevölkerung lebt in relativer Harmonie. Zahlreiche Chakma-Dörfer liegen rund um die Hauptstadt der Region, die zu Fuß oder mit dem Boot leicht zu erreichen ist. Rangamati bietet ein ganz anderes Bild von Bangladesch.