BARO KUTHI

Dieses alte Industriegebäude aus der Zeit der Holländer ist zwar nicht besonders interessant, doch es war Zeuge eines wichtigen Teils der Geschichte der Region. Die Holländer und später die Briten bezogen ihren Indigo aus der Region Rajshahi. Um 1800 gab es nicht weniger als 150 Indigowerkstätten in dem Bezirk und die Zamindars rieben sich die Hände. Die Bauern, die die Pflanze anbauten, freuten sich jedoch weitaus weniger, da der Indigoanbau für sie wenig profitabel war. Ab 1850 wandten sie sich nach und nach dem Anbau von Jute und Reis zu, die rentabler waren. Die Zamindar wandten sich gegen die Dorfbewohner und verübten unsägliche Verbrechen und Gräueltaten an ihnen. Die meisten dieser Übergriffe fanden hinter den hohen Mauern der Kuthis, den Indigo-Produktionsstätten, statt. Den Bauern blieb nur die Wahl, entweder Indigo anzubauen und zu verhungern oder sich gegen den Besitzer ihres Landes zu wehren und zu riskieren, getötet zu werden. Zwischen dem sicheren und dem wahrscheinlichen Tod entschieden sie sich für die Rebellion. Der Indigoaufstand dauerte zwei Jahre und wurde 1861 durch einen Regierungserlass beendet; dieser beendete die Verpflichtung, Indigo anzupflanzen. Die Bauern wandten sich daraufhin anderen Kulturen zu, so dass die Indigoproduktion bis Anfang des 20.